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Die Stellenanzeige geht online, kurz bevor bei Ihnen die Urlaubszeit beginnt. Etliche Bewerbungen treffen ein. Und dann? Passiert erst einmal nichts, denn es ist gerade niemand zur Stelle, der*die sich kümmern kann. Solch schlechtes Timing im Bewerbungsprozess kann fatal sein und Sie und Ihr Unternehmen die besten Kandidat*innen kosten. Denn hören die lange nichts von Ihnen, sehen sie sich anderweitig um. Um erfolgreich zu rekrutieren, müssen Unternehmen heute mehr denn je Schnelligkeit und Verlässlichkeit beweisen.

Der frühe Vogel fängt den Wurm: Schnell sein wird belohnt

Corona hat in puncto Recruiting Spuren hinterlassen: Das persönliche Kennenlerngespräch wurde während der Pandemie zum Video-Date, das Assessment-Center zum Online-Fragebogen. Der Bewerbungsprozess als solcher wurde durch die Digitalisierung enorm beschleunigt. Eine Bewerbung kostet heutzutage einfach weniger Zeit.

Hinzu kommt, dass die Auswahlmöglichkeiten für Bewerbende durch Online-Karriereportale und soziale Netzwerke nahezu unbegrenzt sind. Und somit hat sich auch die Erwartungshaltung von Bewerber*innen verändert. In Zeiten von Online-Recruiting und digitalisierten Recruitingprozessen können es sich Unternehmen nicht mehr leisten, nach dem Bewerbungseingang erst einmal lange nichts von sich hören zu lassen. Wer neue Talente für sich gewinnen will, muss ein Gefühl für das richtige Timing haben.

Wie lange darf der Bewerbungsprozess dauern?

In der Regel dauern Bewerbungsprozesse in Deutschland zwischen vier und sechs Wochen. Doch das ist oft zu lang. Fachkräfte warten heutzutage nicht mehr, bis endlich eine Zusage bei ihnen eingeht. Da ist das Unternehmen im Vorteil, das am schnellsten Interesse an ihnen zeigt und ein konkretes Angebot macht oder zum Kennenlernen einlädt.

Als Arbeitgeber sollten Sie sich unbedingt auf die neuen Rahmenbedingungen einstellen, um nicht das Nachsehen zu haben. Versuchen Sie, Ihren Recruiting-Prozess möglichst zu beschleunigen. Dieser sollte spätestens nach drei bis vier Wochen abgeschlossen sein, besser schon nach zwei.

Recruiting in der Ferien- und Urlaubszeit: Keine gute Idee

Die Urlaubszeit steht bevor – jetzt nur noch schnell die neue Stellenanzeige veröffentlichen? Das ist keine gute Idee – insbesondere dann nicht, wenn die HR-Abteilung dünn besetzt ist und gleich mehrere Stellenausschreibungen und Bewerbungsverfahren im Gange sind.

Wer nicht Gefahr laufen will, dass sich Jobinteressenten schnell nach etwas anderem umsehen, sorgt dafür, dass ausreichend Recruiter*innen erreichbar sind. Wenn Sie absehen können, dass Sie vorerst nicht genügend Kapazitäten haben werden, um adäquat auf eine größere Zahl von Bewerbungen zu reagieren, veröffentlichen Sie die Jobanzeige erst nach der Urlaubszeit oder mit ausreichendem Zeitpuffer davor. Ebenso unklug ist es, zu Beginn der allgemeinen Ferienzeiten Jobanzeigen zu schalten, wie zu Beginn der Sommerferien. Selbst wenn sich Personalabteilungen umfänglich um Bewerber*innen kümmern können, heißt das nicht, dass Entscheidungsträger*innen in anderen Abteilungen auch zugegen sind. Loten Sie die Zeiten aus, zu denen alle am Bewerbungsprozess Beteiligten Zeit und Kapazitäten haben. Denn stockt der Bewerbungsprozess an nur einem Zahnrädchen im Getriebe, droht er an den Verzögerungen zu scheitern.

Stellenanzeigen schalten: Besser nicht am Wochenende

Doch gibt es besonders günstige Zeitpunkte, Stellen auszuschreiben? Ja. Wie eine Studie der Online-Stellenbörse Stepstone ergab, ist der Wochenanfang der ideale Zeitpunkt zum Einstellen von Jobangeboten. Denn Jobinteressierte suchen am häufigsten montags und dienstags nach neuen Stellenanzeigen. Hier sind vor allem die Morgenstunden entscheidend. Denn viele Jobinteressierte informieren sich gleich auf dem Weg zur Arbeit über neue Stellen. An Wochenenden sind es deutlich weniger.

Auch der Jahresbeginn und die ersten Monate des neuen Jahres eignen sich bestens für das Schalten von Jobanzeigen. Viele Arbeitnehmer*innen nutzen den Jahresanfang, um ihre berufliche Situation zu überdenken und sich gegebenenfalls umzuorientieren. So sind Stellenausschreibungen im ersten Quartal eines Jahres eher von Erfolg gekrönt, während im weiteren Jahresverlauf die Erfolgsquote immer weiter sinkt.

Machen Sie sich diesen „Aufschwung” am Anfang eines Jahres zunutze und bereiten Sie die Suche nach Fachkräften in diesem Zeitfenster strategisch vor. Eine hohe Bewerber*innen-Motivation geht jedoch mit einem erhöhten Aufkommen an Jobanzeigen einher.

Stellenanzeige bei Xing, LinkedIn und Co.: Wann Jobs in sozialen Netzwerken posten?

Immer mehr Unternehmen präsentieren sich in den sozialen Netzwerken und rekrutieren sogar Personal über Facebook und Co. Und auch hier lautet die Devise: Am richtigen Ort zur richtigen Zeit sein. Wollen Sie mit Jobausschreibungen in sozialen Netzwerken oder Online-Karriereportalen erfolgreich sein, beachten sie unbedingt das Nutzungsverhalten der potentiellen Bewerber*innen. Während Twitter-User*innen eher am Wochenende aktiv sind, steuern Facebook-Nutzer*innen die Plattform vielmehr unter der Woche an.

Karrierenetzwerke wie LinkedIn und Xing werden, ähnlich wie andere Jobportale, vor allem zu Beginn der Woche frequentiert. Somit fallen dortige Stellenanzeigen am Anfang der Woche potentiell mehr Interessenten auf als an einem Freitagnachmittag. Ein Vorteil der Job-Postings auf Karriereseiten ist, dass diese eine wesentlich längere Halbwertszeit als andere Social-Media-Kanäle haben und dort über einen längeren Zeitraum „sichtbar” bleiben.

Sie finden trotz aller Recruiting-Maßnahmen nicht die geeigneten Fachkräfte? Dann wenden Sie sich mit Ihrer Personalanfrage gerne an Robert Half. Wir übernehmen für Sie die Suche nach Top-Kandidat*innen für Ihr Unternehmen. Senden Sie uns einfach eine Personalanfrage und wir kümmern uns um den Rest.

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