Gut ausgebildete Experten werden in vielen Bereichen händeringend gesucht, und das schlägt sich auch im Gehalt nieder: In der IT, im kaufmännischen und im Finanz-Bereich verdienen viele Fachkräfte überdurchschnittlich gut. In welchen Berufen ein Gehalt über dem Durchschnitt fast selbstverständlich ist, verrät die Gehaltsübersicht 2020 von Robert Half.
- Überdurchschnittliches Gehalt: Was heißt das?
- Als Topverdiener in den Job: Überdurchschnittliche Einstiegsgehälter in der IT
- Finanz - und Rechnungswesen: Hier lockt ein gutes Einstiegsgehalt
- Gehalt plus Benefits: Im kaufmännischen Bereich zählt oft das Gesamtpaket
Überdurchschnittliches Gehalt: Was heißt das?
Wer von sich behaupten möchte, überdurchschnittlich zu verdienen, muss natürlich erst einmal wissen, wo der Gehaltsdurchschnitt in Deutschland liegt. Das zeigen zum Beispiel die regelmäßigen Auswertungen des Statistischen Bundesamtes.
- Demzufolge lag im Jahr 2018 der durchschnittliche Brutto-Monatsverdienst von Vollzeit-Arbeitnehmern in Deutschland bei 3.880 Euro.
- Das ergibt ein durchschnittliches Brutto-Jahresgehalt in Höhe von 46.560 Euro, Sonderleistungen wie etwa Urlaubsgeld oder ein 13. Monatsgehalt nicht mit eingerechnet.
Diese Zahl liefert allerdings nur eine grobe Orientierung. Stellt man diesem Durchschnittseinkommen die Zahlen der aktuellen Gehaltsübersicht von Robert Half gegenüber, lässt sich dann gut ablesen, in welchen Berufen Fachkräfte im Jahr 2020 überdurchschnittlich verdienen werden – und das oft sogar schon als Berufseinsteiger.
Als Topverdiener in den Job: Überdurchschnittliche Einstiegsgehälter in der IT
Dass IT-Fachkräfte gefragt sind und meist ein entsprechendes Gehalt erwarten können, ist kein Geheimnis. Interessant: Hier verdienen selbst Berufseinsteiger, gemessen am deutschen Durchschnittsgehalt, häufig schon mehr.
Vor allem der Bereich Softwareentwicklung fällt ins Auge.
- Vom PHP-Entwickler über den Anwendungsentwickler bis zum Software-Architekten: Hier liegt die Jahres-Gehaltsspanne auch für Berufseinsteiger beziehungsweise Mitarbeiter kleinerer Unternehmen bei 50.000 bis 65.000 Euro.
- Mit zunehmender Berufserfahrung, Spezialisierung, Wechsel der Branche oder zu einem größeren Arbeitgeber können durchaus noch einige Tausend Euro pro Jahr dazukommen.
Überdurchschnittlich verdienen auch IT-Berater (im Schnitt ab 52.000 Euro), IT-Security-Fachkräfte (ab 57.500 Euro) und IT-Manager (ab 65.000 Euro) meist von Beginn Ihrer beruflichen Laufbahn an.
Aber auch für alle anderen IT-Spezialisten dürfte 2020 ein gutes Jahr werden. Als Gehaltstrendhaben wir festgestellt:
Der große Bedarf und zu wenig verfügbare IT-Fachkräfte lassen die Gehälter in der IT-Branche schon seit Jahren im Schnitt um 3 % ansteigen. Dieser Trend wird sich auch 2020 fortsetzen.
Karriere im Finanz - und Rechnungswesen: In vielen Jobs lockt ein gutes Einstiegsgehalt
Wer gleich von Beginn seiner Karriere an überdurchschnittlich verdienen will, muss aber nicht zwingend ein Nerd-Gen mitbringen.
Wenngleich die Einstiegsgehälter im Finanz- und Rechnungswesen je nach Branche meist stärker variieren als in der IT, steigen beispielsweise Treasurer (durchschnittlich ab 58.500 Euro), Steuerberater (ab 66.750 Euro) und Financial Controller (ab 65.000 Euro) gehaltsmäßig meist deutlich über dem deutschen Gehaltsdurchschnitt in den ersten Job ein.
Der Trend zum überdurchschnittlichen Gehalt dürfte sich hier auch im kommenden Jahr fortsetzen – und sich möglicherweise auch auf noch mehr Berufsbilder im Finanz- und Rechnungswesen ausweiten.
Denn laut der Gehaltsübersicht 2020 von Robert Half glauben 67 % der befragten Chief Financial Officer (CFOs), dass es in den kommenden fünf Jahren schwieriger werden wird, in diesem Bereich qualifizierte Fachkräfte zu finden.
Gehalt plus Benefits: Im kaufmännischen Bereich zählt oft das Gesamtpaket
Im kaufmännischen Bereich sind überdurchschnittliche Gehälter – verglichen mit IT und Finanzwesen – bei Berufseinsteigern eher selten zu finden.
Das ändert sich im Lauf der Karriere allerdings häufig. Kaufmännische Fachkräfte mit überdurchschnittlicher Qualifikation, die anspruchsvolle Positionen innehaben verdienen auch entsprechend überdurchschnittlich.
So kommt ein erfahrener Vertriebsassistent im Schnitt auf ein Jahresbrutto von rund 53.500 Euro. Sachbearbeiter für Logistik (rund 51.500 Euro) oder Import/Export (rund 53.000 Euro) liegen fast gleichauf.
Auch im kaufmännischen Bereich werden gute Fachkräfte von Unternehmen stark umworben.
25 % der Bürofachkräfte haben schon einmal ein Jobangebot ausgeschlagen, weil sie parallel ein besseres Angebot von einem Konkurrenzunternehmen erhalten haben. (Quelle: Arbeitnehmerbefragung von Robert Half 2018)
Eine überdurchschnittliche Entlohnung kann also durchaus eine sinnvolle Maßnahme für Unternehmen sein.
Allerdings muss die nicht immer rein monetärer Art sein: Um die richtigen Leute für sich zu gewinnen, setzen Arbeitgeber zunehmend auf Benefits wie Home Office, die den Mitarbeitern den Alltag erleichtern und die Work-Life-Balance verbessern.
Das ist vielen Arbeitnehmern wichtiger als Geld. Ein überdurchschnittlich hohes Gehalt ist also oft nicht alles. Das zeigen auch die Zahlen der Arbeitsmarktstudie von Robert Half:
- Das Gehalt gilt zwar weiterhin als Top-Faktor für Zufriedenheit im Job (23 %).
- Allerdings würden 30 % der Befragten auf einen Teil ihres Gehalts verzichten, wenn sie dafür bestimmte Benefits erhalten könnten.
Insgesamt wird deutlich: Für viele Fachkräfte in der IT, im Finanz- und Rechnungswesen und auch im kaufmännischen Bereich wird das Gehalt [https://www.roberthalf.dehttps://www.roberthalf.de/blog/8-zielsichere-methoden-fuer-mehr-lohn] 2020 und wohl auch in den Folgejahren voraussichtlich überdurchschnittlich ausfallen.
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