Zeitarbeit hat im Zuge der Corona-Pandemie neuen Auftrieb bekommen. Für viele Jobsuchende kommt dieses Beschäftigungsmodell jedoch nur als Notlösung infrage. Zu groß sind die Vorbehalte. Dabei bietet Zeitarbeit auch Arbeitnehmern einige Vorteile. Welche das sind und warum gängige Vorurteile ins Reich der Mythen gehören, erfahren Sie hier

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Aufwind für Zeitarbeit durch Corona

Die Corona-Krise hat den Arbeitsmarkt ordentlich durchgerüttelt: Manche Unternehmen mussten aufgrund der Pandemie Mitarbeiter entlassen, die jetzt auf Jobsuche sind. Zahlreiche Freiberufler und Selbstständige liebäugeln angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Lage plötzlich wieder mit einer Festanstellung. Gleichzeitig sind Arbeitgeber bezüglich langfristiger Neueinstellungen oft noch zurückhaltend, solange das Coronavirus die Wirtschaft in Schach hält. Viele Firmen setzen derzeit lieber auf eine flexible Personalstrategie: Sie verstärken sich vorerst mit temporären Kräften, die genau die Kompetenzen mitbringen, die aktuell gebraucht werden. Statt Neueinstellungen vorzunehmen, konzentrieren sich die Firmen vielfach darauf, die bestehende Belegschaft weiterzubilden und über vorübergehend besetzte Stellen zu entlasten.

Nicht gerade die besten Voraussetzungen für jene, die sich die Sicherheit einer Festanstellung wünschen, denken Sie? Auf den ersten Blick vielleicht. Aber wenn Sie genauer hinsehen, kann Ihnen die aktuelle Situation womöglich sogar Chancen bieten – sofern Sie bereit sind, etwaige Vorbehalte gegenüber Zeitarbeit ad acta zu legen.

Mehr als eine Notlösung: Vorteile von Zeitarbeit für Arbeitnehmer

Damit erweitern Sie nicht nur die Auswahl an potenziellen neuen Jobs. Zeitarbeit hat einige Vorteile für Arbeitnehmer zu bieten, die diese Anstellungsart zu einer echten Karriereoption machen, anstatt nur eine Notlösung zu sein:

  • Vielfältige Einsätze: Sie können unterschiedliche Unternehmen von innen kennenlernen - und das bei Robert Half mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag. Dabei sammeln Sie neue Erfahrungen und Fähigkeiten und schärfen gleichzeitig Ihre vorhandenen Kompetenzen. Gerade wenn Sie während der Corona-Zeit beschlossen haben, sich beruflich neu zu orientieren, kann Zeitarbeit ein guter Ausgangspunkt für Ihre weitere Karriere sein. So können Sie verschiedene Optionen ausloten.
  • Neue wertvolle Kontakte: Durch Einsätze in verschiedenen Unternehmen lernen Sie automatisch diverse Experten und Entscheider kennen. So bauen Sie ein starkes berufliches Netzwerk auf.
  • Mehr Flexibilität: Haben sich Ihre Prioritäten während der Pandemie verschoben? Zeitarbeit bietet Ihnen mehr Flexibilität als eine feste Vollzeitstelle.

“Ja, aber ...”  – 6 hartnäckige Mythen über Zeitarbeit auf dem Prüfstand

Trotz dieser Pluspunkte gibt es immer noch Vorbehalte gegenüber Zeitarbeit. Die meisten basieren schlichtweg auf Unwissenheit oder längst überholten Gegebenheiten. Ein guter Grund, einmal genauer hinzusehen, wie es in der Realität aussieht.

  • Mythos 1: “Zeitarbeit ist anspruchslos.” Keineswegs! Dass nur wenig anspruchsvolle Produktions- und Industriejobs mit Zeitarbeitern besetzt werden, ist längst passé. Sogar im Top-Management sind temporäre Kräfte heute durchaus üblich. Unternehmen haben erkannt, dass sich per Zeitarbeit schnell verfügbare und hochqualifizierte Mitarbeiter finden lassen, die dringend benötigtes Wissen mitbringen. Wir bei Robert Half konzentrieren uns speziell auf die Vermittlung von Fach- und Führungskräften. 
  • Mythos 2: “Zeitarbeit verringert die Chancen auf eine Festanstellung.” Im Gegenteil: Eine temporäre Beschäftigung im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung erweist sich oft als Eintrittskarte in ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis. Wer während seines Einsatzes in Zeitarbeit mit seinen Fähigkeiten überzeugt und gut ins Unternehmen passt, gibt quasi automatisch eine Bewerbung für eine zukünftige Festanstellung ab.
  • Mythos 3: “Zeitarbeit ist schlecht bezahlt und wenig planbar”. Das Gerücht, dass Zeitarbeitnehmer nur einen Hungerlohn bekommen, hält sich hartnäckig, entbehrt aber jeglicher Grundlage. In Deutschland gibt es Gesetze, die dafür sorgen, dass Mitarbeiter auf Zeit keine Arbeitnehmer zweiter Klasse sind. Ihre Gehälter sind an Tarifverträge gebunden und sie haben ähnliche Rechte wie die festangestellten Mitarbeiter eines Unternehmens. In den meisten Fällen sind sie für längere Zeit im Unternehmen und können gut planen. Und selbst wenn sich nach dem Auslaufen eines Einsatzes nicht nahtlos die nächste Stelle anschließt, werden Sie in Zeitarbeit weiterhin bezahlt.
  • Mythos 4: “Zeitarbeit macht sich schlecht im Lebenslauf.” Das stimmt nicht. Für die meisten Personaler ist Zeitarbeit kein Makel im Lebenslauf. Teilweise können Sie damit sogar Extrapunkte sammeln. Schließlich stellen Sie damit unter Beweis, dass Sie flexibel sind und sich gut auf neue Situationen einstellen können. Es gibt also keinen Grund, Beschäftigung in Zeitarbeit im Lebenslauf nicht anzugeben.
  • Mythos 5: “In Zeitarbeit entwickelt man sich beruflich nicht weiter.” Qualifizierte temporäre Positionen sind nicht weniger anspruchsvoll als entsprechende Festanstellungen. Zudem bekommen Sie in jedem Unternehmen neue Impulse und arbeiten immer wieder an anderen Projekten. Weiterentwicklung ist damit quasi garantiert.
  • Mythos 6: “Zeitarbeit lässt keine Zeit für die Suche nach einer Festanstellung.” Alles eine Sache der Planung. Festangestellte in Vollzeit, die einen Jobwechsel anstreben, bewerben sich in der Regel auch, bevor sie ihre alte Stelle kündigen. Und sie müssen die Jobsuche zudem noch im Geheimen abwickeln, weil der Chef nichts davon mitbekommen soll. Und denken Sie an Mythos Nr. 2: Vielleicht ergibt sich aus der Zeitarbeit die Übernahme in eine Festanstellung ganz von selbst.

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Bildquelle: © Marten Bjork - unsplash.com