Gute Arbeit allein reicht nicht immer aus, um im Job voranzukommen. Sogar überdurchschnittliche Ergebnisse helfen Ihnen wenig, wenn Ihr Chef davon nichts mitbekommt. Die gute Nachricht: Sie müssen nicht etwa noch härter arbeiten, um endlich wahrgenommen zu werden. Der Schlüssel zum Erfolg liegt im Selbstmarketing. Mit unseren Tipps gelingt das auch zurückhaltenden Zeitgenossen.
Hier lesen Sie:
- Marke schlägt Leistung: Darum ist Selbstmarketing im Job so wichtig
- Was genau ist Selbstmarketing überhaupt?
- Der erste Schritt zur eigenen Marke: Stärken analysieren
- Ziele definieren: Wissen, wohin die berufliche Reise gehen soll
- Startschuss für Ihre Personality-Kampagne: Tipps für Selbstmarketing im Job-Alltag
- Blender? Nein danke! Fehler beim Selbstmarketing vermeiden
Marke schlägt Leistung: Darum ist Selbstmarketing im Job so wichtig
“Sie haben den Problemkunden gut im Griff, Ihre Projekte laufen wie am Schnürchen, die Zielwerte haben Sie übertroffen. Es schreit förmlich nach Beförderung.“
Die gibt es auch – allerdings nicht für Sie, sondern für den Kollegen Knalltüte, wie Sie ihn insgeheim nennen. Ausgerechnet der Kollege, dem Sie ständig unter die Arme greifen müssen, weil er viel weniger kann als Sie. Unfair? Definitiv! Aber eines kann Kollege Knalltüte offenbar doch besser als Sie: Selbstmarketing.
Und das ist ein wichtiger Schlüssel zu beruflichem Erfolg. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die Leistung für die Aufstiegschancen in Unternehmen nur eine untergeordnete Rolle spielt. Entscheidender sind das persönliche Image und dass Mitarbeiter von Entscheidern gesehen werden, also auffallen.
Was genau ist Selbstmarketing überhaupt?
Keine Sorge – sich selbst gut zu verkaufen bedeutet nicht, dass Sie sich fortan ständig in den Mittelpunkt rücken oder sich beim Chef einschmeicheln müssen, wie es besagter Kollege womöglich tut. Per Definition bedeutet Selbstmarketing, bewährte Marketingmechanismen auf die eigene Person anzuwenden und sich selbst als Marke zu etablieren.
Letztendlich machen Sie also Werbung für sich selbst. Dabei geht es nicht darum, sich zu verstellen oder sich mit fremden Federn zu schmücken. Im Gegenteil: Es geht darum, die eigenen Stärken herauszustellen und zu betonen – also genau das, was sie im Idealfall auch in jedem Vorstellungsgespräch machen.
In der Praxis bedeutet Selbstmarketing:
- seine Ziele zu kennen
- zu wissen, wer dabei hilft, sie zu erreichen
- zu erkennen, wie man diese Personen von sich überzeugt
Der erste Schritt zur eigenen Marke: Stärken analysieren
Machen Sie sich bewusst, worin Sie gut sind und was Sie erreichen wollen. Analysieren Sie Ihre Stärken. Auch wenn Ihnen das unangenehm vorkommt – das hat nichts mit übersteigertem Ego zu tun. Führen Sie sich vor Augen, dass Sie bei jeder Bewerbung Selbstmarketing betreiben und Ihre Stärken hervorheben. Genau das hat Sie schliesslich zu Ihrem Job gebracht.
Im nächsten Schritt sollten Sie überprüfen, ob sich das Bild, das Kollegen und Vorgesetzte von Ihren Stärken haben, mit Ihrer eigenen Wahrnehmung deckt. Das ist wichtig, denn die Angleichung von Selbst- und Fremdwahrnehmung ist ein entscheidender Faktor für erfolgreiches Selbstmarketing. So können Sie dabei vorgehen.
- Direkt: Fragen Sie Kollegen, welche Stärken sie in Ihnen sehen. Tun Sie dasselbe beim Mitarbeitergespräch mit Ihrem Vorgesetzten.
- Indirekt: Beobachten Sie, bei welchen Aufgaben Kollegen und Vorgesetzte Sie um Unterstützung bitten. Das sind oft die Bereiche, in denen man Ihnen viel zutraut.
Nach dieser Analyse wissen Sie, woran Sie noch arbeiten müssen. Wo das Feedback der Kollegen nicht mit Ihrer Selbstwahrnehmung übereinstimmt, sollten Sie aktiv werden. Zeigen Sie den Kollegen, was Sie können! Bieten Sie Ihre Hilfe gezielt in Bereichen an, in denen Sie unterschätzt werden.
Ziele definieren: Wissen, wohin die berufliche Reise gehen soll
Wichtig ist, dass Ihre beruflichen Ziele im Einklang mit Ihren Fähigkeiten und Stärken stehen. Ansonsten werden Sie auf lange Sicht nicht glücklich im Job. Arbeiten Sie beispielsweise am liebsten selbständig, dann ist eine Teamleitung vermutlich nicht das Richtige.
Fragen Sie sich daher:
- Was können Sie am besten?
- Was möchten Sie erreichen?
- Welche Ziele können Sie mit Ihren Fähigkeiten erreichen?
Sind Sie sich Ihrer Ziele (und Fähigkeiten) bewusst, müssen Sie herausfinden, wer Ihnen beim Erreichen helfen kann. Meist sind das Personen in höheren Positionen. Das muss allerdings nicht immer der direkte Vorgesetzte sein. Es kann sich auch um eine Führungskraft handeln, die einige Stufen über Ihnen steht oder eine andere Abteilung leitet.
Dann geht es wie im Produktmarketing an die Zielgruppenanalyse: Finden Sie heraus, welche Ihrer Talente und Werte die Zielperson schätzt. Ist es Flexibilität, Einsatzbereitschaft oder sind es Ihre kreativen Lösungsansätze für neue Probleme?
Startschuss für Ihre Personality-Kampagne: Tipps für Selbstmarketing im Job-Alltag
Das Gerüst für Ihre Selbstmarketing-Kampagne steht also – jetzt geht es darum, sich zu profilieren. Was bedeutet das? Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kollegen und natürlich vor allem Ihre “Zielpersonen” mitbekommen, welch gute Arbeit Sie leisten. Gelegenheiten dazu bieten sich im Arbeitsalltag meist von allein. Sie können aber auch selbst Möglichkeiten schaffen, um Ihre Leistungen in Szene zu setzen:
- Bieten Sie Hilfe an: Unterstützen Sie Kollegen und Vorgesetzte gezielt bei Aufgaben, die Ihre Stärken betonen. So etwas spricht sich in der Regel herum und Sie festigen Ihr Image als hilfsbereiter und kompetenter Kollege.
- Liefern Sie Projekt-Updates: Geben Sie Ihrem Chef in sinnvollen Abständen (nicht zu oft) Zwischenberichte, in denen Sie Ihre Leistung sichtbar machen. Keine Sorge, das ist nicht aufdringlich, sondern wirkt vielmehr professionell.
- Beteiligen Sie sich an Diskussionen: Meetings sind die perfekte Gelegenheit, wahrgenommen zu werden – mitunter sogar von Führungskräften höherer Ebenen und anderer Abteilungen, mit denen Sie im Tagesgeschäft wenig zu tun haben. Das funktioniert allerdings nicht, wenn Sie nur stumm dasitzen. Melden Sie sich mit fundierten Anmerkungen oder überraschenden Ideen zu Wort.
- Promoten Sie Ihre Stärken auch online: Karriere-Netzwerke bieten Ihnen eine ideale Plattform, um sich selbst gut zu verkaufen. Auf Ihrem Online-Profil bei LinkedIn können Sie Ihre Fähigkeiten angeben und von anderen bestätigen lassen. Bei Xing können Sie in Gruppendiskussionen mit fundiertem Fachwissen auftrumpfen. Achten Sie hierbei allerdings darauf, Begriffe zu wählen, nach denen Personaler suchen.
Blender? Nein danke! Fehler beim Selbstmarketing vermeiden
Nicht immer läuft es so gut wie bei besagtem Kollegen Knalltüte: Überzogenes Selbstmarketing kann zum Eigentor werden und sie werden als Wichtigtuer und Angeber wahrgenommen. Damit fallen Sie Kollegen und Vorgesetzten zwar auch auf, aber nicht unbedingt positiv. Denn auf Dauer geht niemand Blendern und Mitarbeitern, die ihre Leistungen aufbauschen, auf den Leim.
Damit Ihre Selbstmarketing-Kampagne tatsächlich für mehr Wertschätzung und Anerkennung im Job sorgt, sollten Sie folgende Tipps beherzigen:
- Bleiben Sie bei überprüfbaren Fakten. Wer die eigene Leistung besser darstellt, als sie ist, wandelt auf dünnem Eis. Übertreibungen fallen zumindest anderen Projektmitgliedern auf und finden ihren Weg früher oder später auch zum Vorgesetzten. Ist die Glaubwürdigkeit erst einmal verspielt, ist sie kaum wiederzugewinnen.
- Qualität statt Quantität. Nicht jeder Erfolg ist es wert, weitererzählt zu werden. Wenn Sie ständig von Alltagstätigkeiten schwärmen, setzen Sie die Massstäbe für sich selbst stark herab. Das sollten Sie vermeiden.
- Wiederholen Sie sich nicht. Lassen Sie Ihre Erfolge so gut es geht für sich selbst sprechen. Falls das nicht funktioniert, machen Sie darauf aufmerksam. Aber wiederholen Sie sich nicht. Wenn der Vorgesetzte die Leistung nicht schon beim ersten Mal würdigt, hat Sie ihn wahrscheinlich nicht beeindruckt. Ein guter Hinweis für Sie, es mit anderen Kostproben Ihres Könnens zu versuchen.
- Prüfen Sie die Vor- und Nachteile. Helfen Sie Kollegen und Vorgesetzten in Bereichen aus, in denen Sie einen Mehrwert leisten können und Sie sich profilieren möchten. Achten Sie aber darauf, dass auch Sie davon profitieren – und nicht einfach unliebsame Aufgaben an Sie abgeschoben werden.
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