Sie packen neue Aufgaben sofort an, während Ihr Kollege besonders unangenehme Arbeiten erst einmal aufschiebt? Die Büronachbarin plant den kompletten Tag detailliert durch, Sie entscheiden lieber flexibel? Jeder Mensch ist anders und das zeigt sich auch an der Arbeitsweise im Büro. Doch auch wenn uns häufig die Kollegen sympathischer sind, die uns ähnlich sind, hat jeder Arbeitstyp seine Vor- und Nachteile.
Der Perfektionist
„Gut ist noch nicht gut genug.“ Das ist das Motto des Perfektionisten. Alle Aufgaben werden genau, ordentlich und gewissenhaft erledigt und Sie können sich hundertprozentig auf einen perfektionistisch veranlagten Menschen verlassen. Auf der anderen Seite vergeudet er oft seine Zeit mit der akkuraten Bearbeitung unwichtiger Details. Um beruflich voranzukommen, muss der Perfektionist aber gelassener werden und lernen, mit Fehlern zu leben. Denn wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Der neugierige Kreative
Der neugierige und kreative Arbeitstyp ist an allem interessiert und begeistert sich schnell für neue Ideen. Er probiert auch gerne einmal ungewöhnliche Wege aus und überrascht Sie mit verblüffenden Lösungen. Doch das Interesse an immer neuen Dingen behindert ihn in seiner tagtäglichen Arbeit. Er verzettelt sich oft und übersieht hin und wieder auch Abgabetermine – besonders bei kurzfristigen Terminsetzungen. Um nicht im eigenen Ideenmeer unterzugehen, muss der Neugierige lernen, seine Aufgaben klar zu definieren sowie Prioritäten zu setzen – und diese auch einzuhalten.
Der planende Organisator
Wenn Sie einen planenden Organisator in Ihrem Team haben, können Sie davon ausgehen, dass die ihm übertragenden Aufgaben bis zum Abgabetermin erledigt sind. Denn dieser Arbeitstyp organisiert seinen Tag komplett durch und setzt diese Planung in der Regel auch erfolgreich um. Dadurch ist er jedoch ziemlich unflexibel. Unvorhergesehene Dinge verunsichern ihn und halten ihn auf, da er den ganzen Tag neu strukturieren muss. Dem eigenen beruflichen Erfolg zuliebe, sollte der Organisator lernen, nicht seine gesamte Zeit im Voraus zu verplanen. Denn gestaltet er seine Pläne etwas flexibler, hat er einen Puffer für Unvorhergesehenes und kann problemlos weiterarbeiten.
Der Trödler
Stress und Hektik sind dem Trödler meist unbekannt. Er schafft es auch im grössten Trubel entspannt zu bleiben, den Überblick zu behalten und seine Kräfte gut einzuteilen. Häufig neigt er aber auch dazu, gerade unangenehme Aufgaben immer weiter aufzuschieben. Letztlich gerät er so doch immer wieder in Zeitnot oder erledigt seine Arbeit nicht rechtzeitig. Damit er nicht auch den eigenen Erfolg aufschiebt, sollte der Trödler lernen, strukturierter zu arbeiten und Prioritäten zu setzen. Meist hilft es ihm, offiziell Deadlines zu setzen und grosse Aufgaben mit kleineren Zwischenzielen zu unterteilen.
Der Sofort-Macher
Planung ist für diesen Typen ein Fremdwort. Wenn er sieht, dass etwas zu tun ist, macht er sich sofort an die Arbeit. Er bringt Schwung ins Team und spornt andere an. Allerdings fällt es ihm schwer, auch mal abzuschalten, Aufgaben zu delegieren und sich mit anderen abzustimmen. Um auf der Karriereleiter weiterzukommen, sollte er auch einmal eine Pause einlegen. Ein bisschen Planung und etwas Konzentration auf das grosse Ganze schaden nicht. Wenn er vor Entscheidungen oder Aktionen die Konsequenzen abwägt und sich einen groben Plan macht, wird er erfolgreicher sein.
Der Pessimist
Der Pessimist denkt dreimal nach, bevor er etwas beginnt. Er überlegt sich verschiedene Wege und alle möglichen Konsequenzen. So erkennt er Schwierigkeiten rechtzeitig und plant deren Lösung gleich mit ein. Tritt der Worst Case einmal ein, hat der Pessimist alle nötigen Handlungen bereits vorbereitet. Doch wer nur die negativen Seiten sieht und ewig über verschiedene Möglichkeiten grübelt, kommt letztlich zu keinem Entschluss.
Das Schwarzsehen entmutigt und wer es übertreibt, sieht nur noch Probleme, aber keine Lösungen mehr. Um wieder auf die Erfolgsspur zu kommen, sollte sich der Pessimist mit dem Sofort-Macher zusammentun. Etwas Aktionismus ohne grosse Planung wird ihm zeigen, dass das Erledigen der Arbeit auch ohne Grübeln funktioniert.
* Im vorliegenden Text wird durchgängig die männliche Form benutzt. Im Sinne des Gleichbehandlungsgesetzes sind diese Bezeichnungen als nicht geschlechtsspezifisch zu betrachten.