Egal ob Sie Berufseinsteiger sind oder schon jahrelange Erfahrung haben – Kollegen, Unternehmensstrukturen und Arbeitsabläufe sind neu in den ersten Arbeitstagen im neuen Job. So bewältigen Sie Ihre Probezeit und finden sich am neuen Arbeitsplatz zurecht.
Der erste Arbeitstag: Die Zeit des Zurechtfindens
Ein neues Team, neue Ansprechpartner, neue Aufgaben. Wo steht der Drucker und wer kann mir mit der Telefonanlage helfen? Der erste Arbeitstag kann ganz schön Nerven kosten. Womöglich sind alle neuen Kollegen so mit aktuellen Projekten beschäftigt, dass niemand Zeit findet, um Sie einzuweisen. Dann liegt die Verantwortung bei Ihnen, sich zu orientieren und die eigenen Gefühle zu balancieren
Nutzen Sie Gelegenheiten, mit Kollegen ins Gespräch zu kommen. Aber seien Sie nicht aufdringlich, vor allem wenn die anderenTeammitglieder gerade sehr konzentriert wirken. Kaffeeautomat oder Kantine eignen sich, um Kontakte zu Mitarbeitern zu knüpfen. So finden Sie vielleicht auch Ansprechpartner, die Ihnen bei Fragen weiterhelfen können. Nutzen Sie den ersten Arbeitstag, um die Gewohnheiten der Kollegen in Mittagspause und Feierabend herauszufinden. Haben Sie Verbesserungsvorschläge oder sind Arbeitsabläufe anders gewohnt, seien Sie zurückhaltend. Erst wenn Sie Ihr neues Umfeld besser kennengelernt haben, spricht auch in der Probezeit nichts dagegen, eigene Ideen einzubringen.
Alles anders als erwartet: Ernüchterung während Probezeit
Gerade bei Berufsanfängern stimmen die Erwartungen an die Arbeitsstelle oft nicht mit der Realität überein. Eingefahrene Arbeitsabläufe engen ein, eigene Vorschläge werden nicht angenommen, es mangelt an konkreten Arbeitsanweisungen und Aufmerksamkeit. So führen der erste Arbeitstag oder auch die ersten Wochen und Monate manchmal auch zu Enttäuschung und Frust. Bedenken Sie: Sie sind jetzt erst einmal wieder ein Anfänger, der einiges neu lernen muss. Gehen Sie freundlich auf Kollegen zu und fragen Sie, ob Ihnen jemand die Aufgaben näher erklären kann oder wo Sie helfen können. Die erste Zeit im neuen Job ist eine Phase der Neuorientierung.
Mit Spannungen im neuen Job umgehen
Sie haben sich im Bewerbungsgespräch* gegen Ihre Konkurrenten durchgesetzt. Das heisst aber nicht, dass die Konkurrenz jetzt verschwunden ist. Manche Kollegen beäugen Sie mitunter sehr kritisch, weil sie einen anderen Kandidaten bevorzugt hätten. Andere hätten Ihre Stelle vielleicht selbst gerne besetzt. Wenn es zu Konflikten kommt, bleiben Sie ruhig, denken Sie über die Ursachen nach und suchen Sie - wenn es sinnvoll erscheint - ein diplomatisches Gespräch mit der betreffenden Person. Geraten Sie nicht aus der Fassung, auch wenn es schwerfällt – denken Sie daran: In der Probezeit wollen Sie eher durch einen positiven Eindruck glänzen und nicht durch zwischenmenschliche „Probleme“ auffallen.
Step by step: Mit jedem Tag etwas mehr dazugehören
Nachdem Sie sich orientiert haben, geht es darum, sich zu einem vollwertigen Mitarbeiter zu entwickeln. Je schneller Sie sich an Unternehmenskultur und Werte anpassen, desto leichter fällt Ihnen der Einstieg. Wie lange Sie sich noch fremd fühlen und als die oder der „Neue“ wahrgenommen werden, hängt von Ihren Kollegen, aber auch von Ihnen ab. Das kann wenige Wochen bis hin zu mehreren Monaten dauern. Wenn Sie offen sind und sich auf Ihren neuen Job einlassen, werden Sie bald wissen, was Ihre Aufgaben sind, wo der Kaffeeautomat steht und mit welchem Kollegen Sie dort am liebsten die Erlebnisse vom Wochenende austauschen. Denn ab dann gehören Sie zum Team.
* Im vorliegenden Text wird durchgängig die männliche Form benutzt. Im Sinne des Gleichbehandlungsgesetzes sind diese Bezeichnungen als nicht geschlechtsspezifisch zu betrachten.