Gestern Alpen-Panorama, heute nur noch ein Pendenzenberg: Der erste Arbeitstag nach den Ferien fällt oft schwer, manche Menschen sind richtig schlecht gelaunt oder gar traurig. Damit Antriebslosigkeit und eine vermeintliche Depression nach den Ferien keine Chance haben, finden Sie hier ein paar hilfreiche Motivations-Tricks.
In diesem Artikel lesen Sie:
- Post-Holiday-Syndrom: Es geht nicht nur Ihnen so!
- Erster Arbeitstag nach den Ferien: Erst informieren, dann loslegen
- Nach den Ferien wieder arbeiten? Gehen Sie es langsam an
- Retten Sie das Ferienflair in den Alltag
- Bei den nächsten Ferien grosszügig Zeitpuffer einplanen
Post-Holiday-Syndrom: Es geht nicht nur Ihnen so!
Ach, wie herrlich war die Auszeit. Weiter Horizont, das Rauschen des Meeres, frischer Fisch auf dem Teller. Doch jetzt sind Sie nach den Ferien zurück im Büro oder am Home-Office-Arbeitsplatz. Computerbildschirm, ein dauernd klingelndes Handy und zum Mittagessen ein fades Sandwich vor dem Rechner.
Ihre Freude, nach den Ferien wieder zu arbeiten, hält sich in Grenzen. Nein, schlimmer: Sie sind richtig mies gelaunt und vielleicht auch traurig, dass die freie Zeit nun zu Ende ist. Post-Holiday-Syndrom nennen Fachleute das Stimmungstief, das viele Beschäftigte im Anschluss an die Ferien befällt. Es macht sich oft mit Unlust, Antriebslosigkeit und Gereiztheit bemerkbar. Selten dauert es jedoch länger als drei Tage – das ist die gute Nachricht. Diese Zeit benötigen wir einfach, um nach längerem Nichtstun wieder in den gewohnten Arbeitsrhythmus zu kommen.
Auch der Erholungseffekt nach einem Urlaub hält generell offenbar weniger lange an, als allgemein angenommen wird: oft nur wenige Tage bis eine Woche. Das belegen unter anderem Studien der deutschen Psychologin und Erholungsforscherin Jessica de Bloom. Ihren Untersuchungen zufolge macht es dabei auch keinen Unterschied, wie lang die Auszeit war.
Ob also Wochenendtrip oder ausgedehnte Fernreise: Nach den Ferien keine Lust auf Arbeit zu haben, ist ein verbreitetes Phänomen – und macht Sie nicht zu einer schlechten Arbeitskraft. Mit ein paar kleinen Tricks können Sie aber gegensteuern.
Erster Arbeitstag nach den Ferien: Erst informieren, dann loslegen
Sie sind zurück am Arbeitsplatz und kämpfen mit all den Nachrichten im E-Mail-Posteingang und im Team-Messenger? Auf dem Schreibtisch stapeln sich neue Projekte? Bewahren Sie Ruhe und gehen Sie mit System vor! Deaktivieren Sie Ihre Abwesenheitsnotiz zunächst noch nicht.
Tauschen Sie sich als Erstes mit Kolleg*innen aus und lassen Sie sich persönlich oder per Video-Call auf den neuesten Stand bringen. Erst dann arbeiten Sie die eingegangenen E-Mails ab. Am besten, Sie schauen sich die neuesten Nachrichten zuerst an. Ältere E-Mails können Sie dann häufig überfliegen, da Sie schon durch Ihre Kollegen und neuere E-Mails im Bilde sind.
Wichtig: Sortieren und priorisieren Sie die Nachrichten – ebenso wie alle anderen Dinge, die nun von Ihnen erledigt werden wollen. Nicht alles, was während Ihrer Abwesenheit liegen geblieben ist, müssen Sie sofort erledigen.
Nach den Ferien wieder arbeiten? Gehen Sie es langsam an
Sind die E-Mails abgearbeitet, können Sie wieder in die Projektarbeit einsteigen. Lassen Sie es dabei in den ersten ein bis zwei Tagen aber ruhig angehen. Wer produktiv sein will, muss nicht wie verrückt schuften, sondern seine Energie klug einsetzen. Achten Sie darauf, bei der Arbeit kleine Auszeiten zu nehmen. So hält die Erholung länger. Kurze, freundliche Gespräche mit den Kollegen hellen die Stimmung schnell auf.
Nutzen Sie auch Ihre Mittagspause bewusst und lassen Sie sie auf keinen Fall ausfallen, um aufgelaufene Pendenzen abzuarbeiten. Essen Sie nicht am Schreibtisch, sondern gehen Sie nach draussen, im Idealfall in die Sonne. Lassen Sie sich die warmen Strahlen ins Gesicht scheinen, atmen Sie tief durch und geniessen Sie danach ein leckeres Mittagessen.
Vermeiden Sie in den ersten Tagen Überstunden, sonst schmilzt die Erholung schneller als ein Eis in der Sonne. Gehen Sie lieber pünktlich nach Hause und planen Sie etwas Schönes für Ihren Feierabend. Nehmen Sie sich Zeit für Sport und Bewegung. Das gibt Energie und neue Motivation— auch für den Job.
Retten Sie das Ferienflair in den Alltag
Ihr Lieblingsstrand als Bildschirmschoner, typische Süssigkeiten aus der Urlaubsregion für die Kolleg*innen, eine Pflanze auf dem Schreibtisch oder ein Kühlschrankmagnet aus Ihrem Ferienort – das alles sind Details, die einen Hauch von Ferien an den Arbeitsplatz bringen und Ihre Stimmung verbessern. Vielleicht gibt es in der Nähe Ihres Arbeitsplatzes sogar ein Restaurant mit typischen Speisen Ihres Urlaubsziels, das Sie gemeinsam mit Kolleg*innen in der Mittagspause besuchen können?
Ein erprobtes Mittel, die gute Laune aus den Ferien zu verlängern ist, direkt die nächste Auszeit zu planen. Das muss kein mehrwöchiger Aufenthalt sein. Oft reicht schon ein kurzer Tapetenwechsel, um auf andere Gedanken zu kommen. Ein Tag am Meer, eine kleine Städtetour – es muss gar nicht weit weg sein. Nehmen Sie sich doch gleich einmal ein verlängertes Wochenende für einen Kurztrip frei.
Bei den nächsten Ferien grosszügig Zeitpuffer einplanen
Mit kluger Planung können Sie schon im Vorfeld etwas dafür tun, dass Sie beim nächsten Einstieg nach den Ferien das Post-Holiday-Syndrom nicht erwischt. Dazu gehört, den richtigen Zeitpunkt zu wählen: Sie sollten nicht ausgerechnet dann wieder ins Büro zurückkehren, wenn gerade wichtige Projekte in die heisse Phase gehen. Generell sollten Sie Ihre Ferien möglichst in Phasen legen, in denen keine grösseren Aufgaben anliegen. Dann können Sie Ihre Auszeit entspannter geniessen.
Bereiten Sie ausserdem Ihre Abwesenheit gut vor. Schreiben Sie für die Kolleg*innen, die Sie vertreten, eine gründliche Übergabe. Wissen Sie die Arbeit in guten Händen, können Sie sie beruhigt für einige Zeit hinter sich lassen und sind nach Ihrer Rückkehr nicht sofort gestresst.
Apropos Rückkehr: Hier sollten Sie mit Zeitpuffern planen. Das beginnt bereits, wenn Sie Ihre Ferientage beantragen. Planen Sie so, dass Sie nicht gleich eine volle Woche arbeiten müssen. Falls Sie eine Fünf-Tage-Woche haben, fangen Sie also nicht am Montag an zu arbeiten, sondern verschieben Sie den Einstieg nach den Ferien auf Dienstag oder Mittwoch. Sie gewöhnen sich leichter wieder an den Büro-Alltag, wenn schnell ein freies Wochenende zum Durchatmen in Aussicht ist.
Gönnen Sie sich auch ein wenig Zeit zwischen Rückreise und dem ersten Arbeitstag nach den Ferien. Wer am Abend aus dem Flieger steigt, um am Morgen darauf ins Büro zu hetzen, stresst sich selbst und hat im schlimmsten Fall mit einem Jetlag oder Schlafmangel zu kämpfen. Planen Sie also nach Ihrer Rückreise mindestens einen weiteren Tag ein, um in Ruhe wieder daheim anzukommen.
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