Eine berufliche Veränderung will gut überlegt sein. Ausgangspunkt sind die Gründe für einen Jobwechsel. Sie zeigen, welche Bedürfnisse hinter dem Wunsch nach Neuorientierung stecken. Emine Yilmaz, Managing Director bei Robert Half, erklärt, wie Sie bei Ihrer persönlichen Motivforschung vorgehen, welche Gründe gut sind – und welche schlecht.
Die persönliche Situation: Ein neuer Wohnort, eine bessere Work-Life-Balance oder familiäre Veränderungen sind nachvollziehbare Motive für einen Jobwechsel. Formulierungstipps für die Bewerbung: „Es hat sich eine familiäre Veränderung ergeben, die mich zu einer neuen beruflichen Orientierung motiviert.“ Oder: „Meine aktuelle Beschäftigung wird meiner neuen privaten Situation nicht mehr gerecht. Deshalb suche ich eine passendere berufliche Lösung.“
Die berufliche Weiterentwicklung: Sie möchten mehr Verantwortung haben, mehr Kompetenzen sammeln oder neue Erfahrungen machen. Formulierungstipps für die Bewerbung: „Meine momentanen Laufbahnmöglichkeiten sind in meinem bisherigen Unternehmen begrenzt. Bei Ihnen sehe ich für mich bessere Entwicklungschancen.“ Oder: „Auf Ihrer Stelle kann ich mich perspektivisch optimal aufstellen und meine bisherigen Erfahrungen und Qualifikationen gut einbringen.“
Eine neue Herausforderung: Was nach einer häufigen Phrase klingt, kann richtig begründet zum Pluspunkt werden. Formulierungstipps für die Bewerbung: „In meiner bisherigen Position habe ich viele Ziele erreicht und Projekte erfolgreich umgesetzt. Jetzt würde ich mein Potenzial gern Ihnen zur Verfügung stellen und schauen, was wir gemeinsam schaffen können.“ Oder: „Ihr Mitarbeiter X hat mir von Ihrem Unternehmen berichtet. Dabei habe ich festgestellt, dass ich in meiner aktuellen Position festgefahren bin und sich mir bei Ihnen eine spannende Herausforderung bieten könnte.“
Eine andere Perspektive: Sie beherrschen Ihr Metier aus dem Effeff und sind neugierig auf eine neue Arbeitsweise oder Branche. Formulierungstipps für die Bewerbung: „Nach mehrjähriger Arbeit auf Dienstleisterseite möchte ich gern die Kundenperspektive einnehmen und so meinen Horizont sowie meine Kompetenzen erweitern.“ Oder: „Nach vielen Erfahrungen auf dem deutschen Markt wünsche ich mir ein internationales Arbeitsumfeld. Ihre Position bietet dafür optimale Voraussetzungen.“
Ein gesundheitlicher Zwang: Macht Sie Ihr bisheriger Job krank oder können Sie ihn wegen gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr ausüben, dann ist das natürlich für Sie ein guter Grund. Sie sollten dann aber zweifelsfrei darlegen, dass Ihre Situation die neue Tätigkeit nicht beeinträchtigt. Formulierungstipps für die Bewerbung: „Auf ärztlichen Rat hin darf ich meine momentane Tätigkeit nicht mehr ausüben. Ihre Position aber kann ich uneingeschränkt übernehmen und dafür meine bisherigen Erfahrungen gut einsetzen.“ Oder: „Meine Gesundheit zwingt mich, beruflich kürzerzutreten. Deshalb möchte ich mich umorientieren und als motivierter Quereinsteiger in Teilzeit Ihnen meine Kompetenzen und schnelle Auffassungsaufgabe anbieten.“