Knapp drei Viertel (74 %) der HR-Manager sind besorgt, Top-Mitarbeiter an die Konkurrenz zu verlieren. Gleichzeitig beklagen 89 % der Befragten, es sei eine große oder sogar sehr große Herausforderung, qualifizierte Fachkräfte zu finden. Dies führt derzeit zu einem breiten Umdenken in deutschen Führungsetagen: 80 % der befragten Unternehmen ändern gerade ihre Führungskultur oder planen dies bis Ende 2016, um Mitarbeiter besser zu binden. Für die Arbeitsmarktstudie wurden branchenübergreifend 200 HR-Manager befragt.
Robert Half hat HR-Manager gefragt: Ändern Sie derzeit die Führungskultur in Ihrem Unternehmen?
Ja, um die Mitarbeiterbindung zu stärken | 38% |
Ja, aufgrund unternehmerischer Anforderungen | 16% |
Nein, wir haben die Führungskultur gerade angepasst, um die Mitarbeiterbindung zu stärken | 26% |
Nein, aber wir planen es für die nächsten zwei Jahre, um die Mitarbeiterbindung zu stärken | 8% |
Nein, wir sehen dafür keine Notwendigkeit | 14% |
Quelle: Arbeitsmarktstudie 2015 von Robert Half, Befragte: 200 HR-Manager in Deutschland
„Die Führungskultur spielt heutzutage eine sehr große Rolle bei der Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Kommunikation und die Wertschätzung, die Mitarbeiter beispielsweise durch die Einbindung in Entscheidungsprozesse oder der Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen, spüren“, sagt Sven Hennige, Senior Managing Director bei Robert Half.
„Erfreulicherweise zeigt die Studie, dass ein Großteil der Unternehmenslenker den Handlungsbedarf erkannt hat, um die besten Talente im Unternehmen zu halten oder neue zu finden. Wie erfolgreich die neue Führungskultur sein wird, hängt daher maßgeblich davon ab, wie stark die Mitarbeiter von Anfang an mit eingebunden werden und deren Feedback mit einfließt. Denn eines steht fest: Erfüllen Unternehmen die Anforderungen der aktuellen oder künftigen Mitarbeiter nicht, werden sie es immer schwerer haben, für Fach- und Führungskräfte attraktiv zu bleiben und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.“
Erfolgreiche Mitarbeiterbindung setzt Mitarbeiterfeedback voraus
Nach den häufigsten Fehlern in der Personalführung gefragt, nennen die Studienteilnehmer mit Abstand eine unzureichende Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten (40 %). Um eine erfolgreiche Führungskultur zu etablieren, sei die Förderung einer offenen und transparenten Kommunikation jedoch Hauptkriterium, meint mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer (52 %). Jeder dritte Befragte (33 %) ist außerdem der Ansicht, ein Führungsstil sei dann erfolgreich, wenn Mitarbeiter ermutigt werden Feedback an das Management zu geben.
Kommunikation, Einbindung und Visibilität: Diese drei Faktoren machen Unternehmen für Mitarbeiter und Bewerber attraktiv:
- Offene und transparente Kommunikation. Dazu gehört zum einen, Mitarbeiter frühzeitig über wichtige Entwicklungen und Entscheidungen zu informieren. Zum Anderen sollten Mitarbeiter ermutigt werden, Feedback an das Management zu geben.
- Einbeziehung in die Entscheidungsfindung und die Förderung von Ideen seitens der Mitarbeiter. Die Übertragung von mehr Eigenverantwortung gehört hier ebenfalls dazu wie auch die Unterstützung für die Umsetzung der Ideenvorschläge.
- Sicherstellung einer größeren Sichtbarkeit der Führungsebene. Mitarbeiter schätzen den direkten Austausch mit Vorgesetzten, weil dies als Zeichen der Wertschätzung empfunden wird.