Vor allem kleine Unternehmen setzen auch zukünftig auf die Arbeit im Home-Office

Die Inzidenzwerte in Deutschland bewegen sich auf einem niedrigen Niveau, immer mehr Menschen sind vollständig geimpft – und damit wächst auch die Hoffnung auf eine Rückkehr ins Büro. Doch wie genau wollen deutsche Unternehmen das Arbeiten vor Ort ermöglichen? 

Die aktuelle Arbeitsmarktstudie von Robert Half, einem spezialisierten Anbieter für Talentlösungen, zeigt: Rund die Hälfte aller Unternehmen in Deutschland (51 %) verzichtet aktuell auf die Anwesenheitspflicht im Büro. Besonders kleinere Unternehmen gaben in der Studie an, nicht auf eine Präsenzpflicht zu bestehen (60 %). Bei den großen Unternehmen sind es hingegen nur 43 %.

„Größeren Unternehmen scheint der Umstieg auf neue Arbeitsmodelle etwas schwerer zu fallen. Eine ausreichende Digitalisierung großer Unternehmen oder Konzerne als Voraussetzung für hybride Arbeitsmodelle kostet in der Regel viel Geld und vor allem Zeit. Kleinere Unternehmen sind hier im Vorteil“, sagt Emine Yilmaz, Vice President bei Robert Half. 

Hauptsächlich Mitarbeiter von kleinen Unternehmen arbeiten zu Hause

Zwei Drittel der deutschen Unternehmen gaben in der Arbeitsmarktstudie an, dass derzeit über 30 % der Belegschaft ausschließlich von zu Hause arbeiten. Auch hier macht sich ein Unterschied zwischen kleinen und großen Unternehmen bemerkbar: Bei 76 % der kleinen Firmen arbeitet über ein Drittel der Beschäftigten ausschließlich remote, bei großen sind es lediglich 50 %.

Geht es nach fast jedem zweiten Unternehmen (44 %), bleibt Home-Office in Zukunft ein wichtiger Bestandteil der Arbeitskultur. Sie denken, dass auch nach der Pandemie mehr als ein Drittel ihrer Mitarbeiter von zu Hause arbeiten wird. Ein Unterschied bei der Unternehmensgröße zeigt sich hier ebenfalls: Bei kleinen Unternehmen geht mehr als die Hälfte der Manager (57 %) davon aus, dass über ein Drittel der Belegschaft auch zukünftig remote arbeitet. In großen Unternehmen sind nur 31 % dieser Meinung. 

Unternehmen planen mit kleineren Büroflächen

Diese Einschätzung hat auch Auswirkungen auf die Nutzung der Büroräume: So denken 43 % der Befragten darüber nach, ihre Büroflächen künftig zu reduzieren. 37 % überlegen sogar, komplett auf Büros zu verzichten. Jeweils etwa jedes dritte Unternehmen möchten in neue Räumlichkeiten umziehen, um sich den veränderten Bedürfnissen anzupassen, oder erwägt die Schließungen einzelner Büros.

„Die Arbeitsmarktstudie zeigt, dass die Pandemie viele Unternehmen zum Umdenken gezwungen hat. Mitarbeiter oder auch potenzielle Kandidaten erwarten inzwischen von einem modernen Unternehmen, dass die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, auch über die Pandemie hinaus besteht. Arbeitgeber müssen sich also nicht die Frage stellen, ob, sondern wie und nach welchen Prinzipien hybrides Arbeiten zukünftig ermöglicht wird,“ so Yilmaz. 

 

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