Der Fachkräftemangel trifft unter anderem die IT-Branche hart. Diese Entwicklung wird durch die disruptiven Veränderungen, insbesondere im Bereich des maschinellen Lernens, noch verschärft. Die steigenden Gehälter in der Tach-Branche sind eine Reaktion auf diese Entwicklung. Denn Unternehmen, die die gesuchten Fachkräfte finden und binden wollen, müssen unter anderem ein attraktives Gehalt zahlen. Auf der anderen Seite bedeuten höhere Gehälter aber auch, dass bereits Mitarbeiter in Einstiegspositionen mehr Verantwortung übernehmen müssen.
Der Mangel an IT-Fachkräften hält an. Vor allem die Entwicklungen im Bereich des maschinellen Lernens haben diese Entwicklung weiter vorangetrieben. Aber auch in anderen Bereichen der IT-Branche ist die Bezahlung gut - und die Nachfrage nach Fachkräften hoch.
IT-Consultants, die Unternehmen bei der Einführung neuer oder der Weiterentwicklung bestehender Software unterstützen, können sich laut unserer Studie über ein sehr gutes Jahresgehalt freuen: Im Schnitt sind 106.750 Euro pro Jahr möglich.
Sollen Daten oder Datensilos in die Cloud migriert werden, übernimmt dies ebenfalls ein IT-Experte - sofern ein interner Mitarbeiter mit diesen Fähigkeiten gefunden wurde. Cloud-Consultants mit einigen Jahren Berufserfahrung, die diese Aufgabe übernehmen, verdienen im Schnitt 106.750 Euro im Jahr.
Neben der Entwicklung oder Implementierung von KI-Modellen werden auch Mitarbeiter gesucht, die Unternehmensdaten vor Hackerangriffen schützen. Gefragt und gesucht sind daher auch Personen, die sich mit IT-Sicherheit auskennen.
Darüber hinaus können auch SAP- und ERP-Berater mit einem Jahresgehalt von über 100.000 Euro rechnen - entsprechende Berufserfahrung vorausgesetzt.
Aber auch die Einstiegsgehälter in der IT-Branche können sich sehen lassen. Hochschulabsolventen und Berufseinsteiger mit gefragten Vorkenntnissen können sich in der Regel über ein attraktives Gehalt (und oft auch über Zusatzleistungen) freuen.
Auf der anderen Seite müssen sich gerade IT-Experten den gestiegenen und weiter steigenden Anforderungen in ihrer Branche stellen. Die IT-Branche ist eine der Branchen, in der sich die Technologie mit großen Schritten weiterentwickelt. Beschäftigte in diesem Bereich müssen sich daher ständig auf dem Laufenden halten, um mit den dynamischen Entwicklungen Schritt halten zu können.
IT-Fachkräfte müssen daher - je nach Einsatzbereich - ganz unterschiedliche Fähigkeiten mitbringen, um einen guten Job zu machen: Sie müssen sich mit den neuesten Trends, Anforderungen und natürlich Technologien auseinandersetzen und ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten mitbringen.
Gerade wenn sie im Kundenauftrag arbeiten, müssen sie die Bedürfnisse ihrer Kunden verstehen und entsprechende Lösungen entwickeln. Dies erfordert neben den genannten Fähigkeiten ein hohes Maß an Kreativität, Innovationskraft und vor allem Problemlösungskompetenz.
Darüber hinaus sind IT-Fachkräfte für die Sicherheit und Stabilität der Infrastruktur verantwortlich. Auch dafür müssen sie sich ständig weiterentwickeln und im besten Fall Bedrohungen, zum Beispiel durch Cyber-Angriffe, gar nicht erst entstehen lassen.
Kurzum: Sowohl Berufseinsteiger als auch erfahrene IT-Fachkräfte tragen eine große Verantwortung und müssen ihr Fachwissen auf dem neuesten Stand halten.
Wie in den meisten Berufen gilt auch im IT-Sektor: Höhere Position = höheres Gehalt. Im Gegenzug werden aber auch hohe Erwartungen an die Führungskräfte gestellt:
Führungskräfte müssen sehr unterschiedliche, unternehmensrelevante Entscheidungen treffen, die weitreichende Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen haben können. Diese größere Verantwortung wird mit einem höheren Gehalt honoriert.
Das höhere Gehalt erfüllt in vielen Fällen noch einen weiteren Zweck: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die notwendigen Voraussetzungen mitbringen und sich vorstellen können, im Laufe ihrer Karriere ebenfalls in eine Führungsposition aufzusteigen, sollen durch die guten Verdienstaussichten motiviert werden, eine solche Position anzustreben und die damit verbundenen beruflichen Herausforderungen anzunehmen.
Die Globalisierung und Remote Work machen es möglich, dass IT-Kräfte nicht mehr nur auf einen Markt beschränkt sind. Ein in Österreich ansässiger IT-Consultant beispielsweise ist bei der Suche nach einem Arbeitgeber nicht mehr auf seine unmittelbare Umgebung oder seinen derzeitigen Wohnort beschränkt.
IT-Fachkräfte, die Englisch sprechen, haben auch bei internationalen Unternehmen eine Chance. Sie wollen für den Job nicht umziehen? Oftmals kein Problem. Denn das Arbeiten von zu Hause oder von jedem Ort der Welt aus ist in der Regel möglich.
Unternehmen konkurrieren also nicht nur auf dem heimischen Arbeitsmarkt um die besten Talente, sondern auch mit Unternehmen aus anderen Ländern. Hinzu kommt die starke Konkurrenz US-amerikanischer Big-Tech-Unternehmen, die einen globalen Markt für IT-Talente geschaffen haben.
Eine Einstiegsposition ist heute mit mehr Verantwortung verbunden als noch vor einigen Jahren. Konkret heißt das, dass nicht mehr nur Führungskräfte mit gestiegenen Anforderungen rechnen müssen – auch wenn die Anforderungen auf dieser Ebene zweifellos noch größer und wichtiger sind.
Dennoch zeigt sich: Höhere Einstiegsgehälter gibt es nicht ohne Gegenleistung. Von Berufseinsteigern werden heute Qualifikationen und Fähigkeiten verlangt, die vor nicht allzu langer Zeit eher berufserfahrenen Mitarbeitern zugeschrieben wurden.
Die Arbeitgeber reagieren damit auf die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den Fachkräftemangel. In den Unternehmen und auf dem Markt gibt es einfach weniger Fachkräfte, die die in den Unternehmen anfallenden Aufgaben bewältigen können. Dies führt dazu, dass bereits Berufseinsteigern mehr Verantwortung übertragen wird und sie unter Umständen schneller wichtige Projekte übernehmen.
„Allein im IT-Bereich sind derzeit rund 140.000 Stellen unbesetzt. Die Nachfrage nach Kandidaten übersteigt das Angebot seit langem deutlich. Die deutlichen Gehaltssprünge über alle Fachbereiche hinweg sind ein Spiegel dieser Entwicklung“, sagt Pascal Köth, Vice President IT &Technology Deutschland bei Robert Half. Die Bedeutung der IT werde in den kommenden Jahren weiter zunehmen und vermutlich sogar ein entscheidendes Kriterium für die Besetzung von Führungspositionen auf C-Level-Ebene sein, so Köth weiter.
Wie schon in den vergangenen Jahren gilt insbesondere im IT-Bereich weiterhin: Wer die geforderten und dringend gesuchten Skills mitbringt, kann gute Gehälter erzielen. Auf der anderen Seite verlangen die Arbeitgeber nicht nur technische Fähigkeiten. Neben IT-Kenntnissen müssen die Mitarbeiter auch Soft Skills wie Projektmanagementfähigkeiten und interkulturelle Kompetenzen mitbringen, da die interdisziplinäre Zusammenarbeit in den nächsten Jahren voraussichtlich noch zunehmen wird.