Erfolgsfaktor Kommunikation
Kommunikation ist in Veränderungsprozessen ein entscheidender Faktor. Sie bestimmt, ob Ihre Mitarbeiter beim Wandel mitziehen oder sich gegen Veränderungen sperren, sie blockieren oder sogar das Unternehmen verlassen. Maßnahmen einfach zu beschließen und die Belegschaft vor vollendete – veränderte – Tatsachen zu stellen, wird in den wenigsten Fällen funktionieren.
Damit sie ihr Verhalten ändern, andere Arbeitsweisen und Aufgaben akzeptieren und neue Werte verinnerlichen, müssen Sie Ihre Mitarbeiter abholen und mitnehmen - und das den gesamten Change-Prozess hindurch. Das kann nur durch Kommunikation gelingen. Oft genug findet die jedoch nicht ausreichend oder nicht richtig statt. Und genau deshalb scheitern angestoßene Change-Prozesse häufig. Damit Ihnen das nicht passiert, verraten wir Ihnen im Folgenden, welche Kommunikationsfehler Sie vermeiden sollten.
Fehler Nr. 1: Zu spät – Verzögerte Kommunikation
Sie möchten Ihren Mitarbeitern unnötiges Kopfzerbrechen ersparen und vermeiden, dass Unruhe in der Belegschaft entsteht. Deshalb halten Sie Informationen über anstehende Veränderungsprozesse lieber erst einmal zurück. Das ist womöglich gut gemeint, doch Sie tun damit weder Ihren Mitarbeitern noch sich selbst einen Gefallen. Mitarbeiter wollen bei wichtigen Entscheidungen eingebunden werden. Je länger Sie Ihr Team im Unklaren lassen, desto stärker befeuern Sie die Gerüchteküche. Und ist die erst einmal am Brodeln, wird es schwieriger, mit Ihrer Botschaft zu den Mitarbeitern durchzudringen.
Besser: Informieren Sie Ihre Mitarbeiter frühzeitig. Sobald Ziele festgelegt sind, sollte das Team darüber in Kenntnis gesetzt werden. Bitten Sie um Feedback, blocken Sie etwaige Bedenken und Einwände nicht ab und ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter, Fragen zu stellen.
Fehler Nr. 2: Zu viel – Informations-Overkill
Dass Ihre Mitarbeiter mitgenommen werden wollen, heißt allerdings nicht, dass sie über jedes Detail informiert werden müssen. Wägen Sie genau ab, wie sehr Sie in die Tiefe gehen wollen und welche Details interessant sind. Das Team muss nicht alles erfahren. Es sollte nur wissen, dass im Hintergrund etwas passiert. Teilen Sie jeden noch so kleinen Fortschritt, laufen Sie Gefahr, dass Mitarbeiter abstumpfen und das Interesse verlieren.
Besser: Betrachten Sie den Prozess aus der Perspektive Ihrer Mitarbeiter. So erkennen Sie leichter, welche Informationen relevant und damit teilenswert sind und welche nicht. Mitarbeiter interessieren in der Regel primär die grundlegenden Fragen:
- Was ändert sich wann?
- Warum ist die Veränderung erforderlich?
- Welche Auswirkungen hat das auf das Unternehmen und für sie persönlich?
Fehler Nr. 3: Zu negativ – Fehlender Fokus auf die Vorteile
Gewohnheiten und Routinen geben Sicherheit und machen das Leben leichter. Das gilt auch im Job. Deshalb können sogar eigentlich positive Veränderungen als störend empfunden werden und auf Ablehnung stoßen. Nur zu erklären, warum eine Anpassung erforderlich ist, reicht deshalb nicht aus. Stellen Sie explizit auch die Vorteile heraus, die eine Veränderung mit sich bringt. Ansonsten riskieren Sie, dass Mitarbeiter mit Ablehnung reagieren und die Arbeitsmoral sinkt.
Besser: Rücken Sie von Anfang an die Vorteile in den Fokus. Stellen Sie beispielsweise heraus, wie sehr die Einführung einer neuen Software die Arbeit erleichtern wird, sodass dadurch mehr Zeit für spannendere Aufgaben zur Verfügung stehen wird. Im Idealfall schaffen Sie damit nicht nur Akzeptanz für anstehende Veränderungen, sondern sorgen sogar für ein gewisses Maß an Vorfreude.
Fehler Nr. 4: Zu nebulös – Mangelnde Transparenz
Change-Prozesse verlangen allen Beteiligten einiges ab – auch der Belegschaft. Veränderungen sind mit großen Anstrengungen verbunden. Betroffene Mitarbeiter werden sich zum Beispiel in oben erwähnte neue Software erst einarbeiten müssen oder gezwungen sein, sich an veränderte Prozesse zu gewöhnen. Kehren Sie das nicht unter den Teppich. Die Kehrseiten der Medaille zu verschweigen macht Sie unglaubwürdig und kann Sie das Vertrauen Ihrer Angestellten kosten.
Besser: Kommunizieren Sie offen und ehrlich, welche Herausforderungen auf Ihr Team zukommen werden. Nehmen Sie Sorgen und Bedenken Ihrer Mitarbeiter ernst und stellen Sie sich der Diskussion. Wichtig: Versuchen Sie nicht, die Transformation schnellstmöglich durchzudrücken. Stellen Sie stattdessen realistische Pläne und Zielvorgaben auf, bei denen Sie der Belegschaft ausreichend Zeit einräumen, sich an die geänderten Bedingungen zu gewöhnen.
Fehler Nr. 5: Zu früh beendet – Nachbereitung vergessen
Die Veränderung ist implementiert – Mission accomplished! Leider nicht ganz. Um beim Beispiel der neu eingeführten Software zu bleiben: Dass das Programm jetzt genutzt wird, heißt nicht, dass all Ihre Mitarbeiter damit gut zurechtkommen. Im Gegenteil: Oft beginnt für Ihr Team die anstrengendste Phase gerade erst. Das Veränderungsmanagement jetzt schleifen zu lassen, kann dafür sorgen, dass der Change-Prozess auch nach der Implementierungsphase noch scheitert.
Besser: Intensivieren Sie die Kommunikation nach der Implementierung. Horchen Sie in die Teams hinein und holen Sie Feedback ein: Wie kommen Ihre Mitarbeiter klar? Haben sie alles, was sie benötigen? Gibt es Schwierigkeiten? Bieten Sie bei Problemen konkrete Lösungen an, beispielsweise interne Schulungen oder Unterstützung durch externe Dienstleister.
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