Zerrissene Lieferketten, einbrechende Umsätze, hastiger Umstieg auf Home-Office – die aktuelle Situation verlangt Unternehmen viel ab. Gutes Resilienz-Management hilft dabei, solche Herausforderungen bestmöglich zu bewältigen. Hier finden Sie 6 Tipps, mit denen Sie eine widerstandsfähige Organisation aufbauen können.

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Organisatorische Resilienz permanent überprüfen

Eine resiliente Organisation muss sich permanent neu erfinden und anpassen. Das bedeutet, sogar bis zu einem gewissen Grad mit sehr unwahrscheinlichen Krisen wie der Covid-19-Pandemie zu rechnen.

Die Pandemie beeinträchtigt stark die Funktionsweise von Betrieben jeder Größe und greift tief in geschäftliche Abläufe ein – in interne wie externe. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass kaum ein Unternehmen auf die Folgen einer global wirkenden Infektion vorbereitet war. Anders ausgedrückt: Es mangelt auf breiter Front an organisatorischer Resilienz.

Wie lässt sich das ändern und die Resilienz in Unternehmen verbessern? Diese Frage müssen sich in erster Linie die Führungskräfte stellen. Die Antwort liegt darin, kurz- und mittelfristige Bedürfnisse in Einklang zu bringen, in Krisensituationen schnell zu handeln, in zukunftssichere Technologien sowie in ein funktionierendes Beziehungsmanagement zu investieren. Im Folgenden finden Sie sechs Vorschläge, mit denen Sie die operative Widerstandsfähigkeit Ihres Unternehmens optimieren können.

Tipp 1: Funktionalität und Produktivität sicherstellen

Wollen Sie die Resilienz im Unternehmen stärken, müssen Sie zunächst das Geschäftsmodell und dessen Prozesse auf ein tragfähiges Minimum herunterbrechen. Was also ist unbedingt erforderlich, um die Kundenbedürfnisse weiterhin zu erfüllen und die Leistungsfähigkeit während einer Krise sicherzustellen?

Ein konkretes Beispiel sind sich hier die staatlich verordneten Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie. Sie stören erheblich die regulären Prozesse der Mitarbeiter im Büro. Gutes Resilienz-Management ermöglicht es, die Arbeitsabläufe schnell daran anzupassen. Und zwar so, dass sie weiterhin sicher funktionieren und gleichzeitig die erforderliche Produktivität, Zusammenarbeit und Leistung im Unternehmen aufrechterhalten. Stichworte sind etwa der effiziente Wechsel auf Home-Office und webbasierte Konferenzen inklusive der Bereitstellung erforderlicher Hardware.

Tipp 2: Krisenreaktionen eng begleiten

In einer akuten Krisensituation muss schnell gehandelt werden. Das provoziert Fehler. Deshalb ist es sinnvoll, Änderungen und Anpassung zwar zügig, aber schrittweise anzugehen. So können Sie daraus resultierende negative Auswirkungen leichter erkennen und beheben. Deshalb initiiert, dokumentiert und kontrolliert eine resiliente Organisation sämtliche Krisenreaktion. Dabei spielen ständige Bewertungen und Rückkopplungsschleifen mit den eigenen Teams sowie den Geschäftspartnern eine zentrale Rolle.

An diese Methodik sollten sich Unternehmen nicht nur in einer gegenwärtig schwierigen Lage halten. Auch vorbereitende Resilienz-Maßnahmen in ruhigen Zeiten lassen sich so besser auf ihre beabsichtigten Effekte hin überwachen.

Tipp 3: Richtige Technik bereitstellen

Eine gut aufgestellte IT-Infrastruktur ist extrem wichtig für jede resiliente Organisation – nicht nur, aber auch angesichts von Corona-bedingten, gemischten Arbeitsmodellen mit Büropräsenz einerseits und Home-Office andererseits. Deshalb ist es in Krisensituationen besonders wichtig, Ihre IT- und Computersysteme zu überprüfen und Ihren Mitarbeitern Zugriff auf alle notwendigen Tools und Funktionen zu erlauben und zwar unabhängig von ihrem jeweiligen Standort.

Tipp 4: Belegschaft auf dem Laufenden halten

Organisatorische Belastbarkeit ist entscheidend für den Aufbau eines tragfähigen Geschäftsmodells, das robust genug ist, um Zeiten großer Unsicherheit zu bewältigen. Das betrifft neben rein technologischen Aspekten auch Ihre Belegschaft.

Sorgen Sie deshalb dafür, dass Ihre Mitarbeiter auf sich verändernde Arbeitsumstände vorbereitet und gegebenenfalls entsprechend geschult werden. Fördern Sie nach Möglichkeit flexible Arbeitszeitmodelle, um in Krisensituationen agil auf die aktuellen persönlichen Bedürfnisse Einzelner besser eingehen zu können. Informieren Sie die Belegschaft zudem regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen im Unternehmen. So können Sie nicht nur grundsätzlich Ihre Mitarbeiter motivieren und deren Leistungsbereitschaft steigern. Die Gewöhnung an regelmäßige Reportings hilft Ihnen auch in der Krise den Informationsfluss am Laufen zu halten.

Tipp 5: Aus der Not eine Tugend machen

Aufgezwungene Change-Prozesse können auch eine Chance für die Zukunft sein. So treibt die Corona-Pandemie die Digitalisierung in vielen Unternehmen voran. Sie macht beispielsweise Telearbeit zu einem zentralen Thema, das zuvor noch nicht in jedem Betrieb auf der Roadmap stand. In kurzer Zeit jedoch gehörte Home-Office-Software und -Technik vielfach zum Arbeitsalltag. Auf solche Entwicklungen lässt sich aufbauen.

Anstatt sie als einmalige reaktive Ausgabe anzusehen, können Sie sie als zukunftssichere Investition nutzen. Etwa um langfristig flexible Arbeitsvereinbarungen zu ermöglichen sowie die Effizienz von Software für die Remote-Zusammenarbeit dauerhaft einzuführen und zu testen. Dahinter steckt auch die Möglichkeit, verstärkt Cloud-Services einzusetzen und die Cyber-Sicherheit zu erhöhen.

Tipp 6: Beziehungsmanagement fortführen

Die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie werden noch lange zu spüren sein. Deshalb ist es besonders wichtig, den Kontakt zu Ihren Stakeholdern auch in schwierigen Zeiten zu halten. Denn Operational Resilience – so die englischsprachige Bezeichnung für unternehmerische Widerstandsfähigkeit – ist keine Einbahnstraße.

Arbeiten Sie weiterhin eng mit Ihren Kunden zusammen. Überarbeiten Sie Abläufe, um den Ansprüchen der Stakeholder gerecht zu werden. Und verstehen Sie, welche neuen Anforderungen sich im Zuge dieser oder einer anderen Krise möglicherweise ergeben und wie Sie sie am besten erfüllen können. Wecken Sie jedoch bei aller Resilienz keine unrealistischen Hoffnungen. So vermeiden Sie unerfüllbare Erwartungen.

Möchten Sie Ihr Resilienz-Management verbessern? Dann setzen Sie am besten auf erfahrene Fachkräfte. Wir unterstützen Sie dabei. Teilen Sie uns Ihre Wünsche einfach online über unsere Robert-Half-Personalanfrage mit:

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