Die Corona-Pandemie könnte zum Tempomacher der Digitalisierung in Unternehmen werden: Plötzlich gehören Home-Office oder virtuelle Konferenzen wie selbstverständlich zum Arbeitsalltag. Der globale Virus dürfte den Druck zur Transformation insgesamt erhöhen. Jetzt sind Digitalisierungsstrategien gefragt.

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Schub für die Digitalisierung 

Der Kampf gegen das Coronavirus erfordert und fördert aufgrund des Lockdowns und den Maßnahmen zum Social Distancing neue Formen der Kommunikation. Home-Office, virtuelle Videokonferenzen, Online-Marketing und E-Commerce erleben alle einen Schub, der vor der Pandemie kaum denkbar gewesen ist und in den meisten Firmen so auch nicht geplant war.

Doch nun hat die Digitalisierung für viele Unternehmen – schneller als erwartet – einen sehr hohen Stellenwert bekommen. So arbeiten viele Mitarbeiter nun im Home-Office statt am gewohnten Arbeitsplatz. Persönliche Meetings und sogar Events werden in virtuelle Räume verlegt.

Entwickler und andere IT-Experten, die schon vor der COVID-19-Pandemie auf dem Arbeitsmarkt schwer zu finden waren, sind derzeit noch gefragter. Darüber hinaus wird Cyber-Security ein immer wichtigeres Thema, da Unternehmen viele Prozesse auf Remote umstellen und auch die Online-Kommunikation mit Kunden zunimmt.

Auch das Recruiting wurde von der Corona-Krise stark beeinflusst und Remote-Vorstellungsgespräche sind für viele schon zum Normalfall geworden. Telefoninterviews und Videocalls kommen jetzt zwangsläufig in allen Stadien der Kandidatenauswahl zum Einsatz.

Sogar das Onboarding neuer Mitarbeiter im Home-Office gehört für viele Personaler bereits zum Alltag. Für viele Vorgesetzte ist die Mitarbeiterführung aus der Ferne ganz neu und sie müssen sich erst einmal an diese außergewöhnliche Situation herantasten.

Klar ist: Wer noch ohne eine Digitalisierungsstrategie ist, steht vor einer großen Aufgabe. Das betrifft beispielsweise jeden fünften Mittelständler (22 %) in Deutschland, wie der Digitalverband Bitkom in einer aktuellen Umfrage unter 603 Betrieben aller Branchen herausgefunden hat. Auch andere Ergebnisse der Erhebung sind interessant:

  • 34 % haben Probleme, die Digitalisierung zu bewältigen.
  • 60 % sagen, Bewerber aus der Internet- und IT-Branche (64 %) bzw. aus anderen fremden Branchen (61 %) drängen auf den Markt.
  • 48 % sind der Meinung, dass Wettbewerber aus der eigenen Branche, die frühzeitig auf Digitalisierung gesetzt haben, nun voraus sind.
  • 24 % haben zu Jahresanfang geplant, gezielt in die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle zu investieren.
  • Für 90 % sind Big Data und Datenanalyse von sehr großer oder eher großer Bedeutung für die künftige Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen.

An Problembewusstsein mangelt es nach diesen Zahlen nicht, doch bei der Umsetzung der Digitalisierung besteht noch Nachholbedarf. Das zeigt besonders der letzte Punkt: Fast alle Unternehmen halten Big Data und Datenanalyse für wichtig, doch nur 62 % nutzen, planen oder diskutieren tatsächlich den Einsatz dieser Technologien.

Wie Covid-19 die Arbeitswelt verändern wird, sehen Sie auch in unserem Video:


Digitaler Wandel ist mehr als nur Home-Office

Eine Bewertung ihrer digitalen Möglichkeiten würde vielen Unternehmen gut tun – nicht nur wegen der Corona-Pandemie. Der Nutzen der Transformation liegt auf der Hand: Sie berücksichtigt und vernetzt im Idealfall sämtliche betrieblichen Aspekte.

Viele Abläufe können damit automatisiert oder mit vergleichsweise geringem Aufwand angegangen und gesteuert werden. Ein paar Beispiele:

  • Dank virtueller Konferenzen sind weniger Dienstreisen erforderlich.
  • Routineaufgaben werden von spezialisierter Software ganz oder weitgehend selbstständig übernommen.
  • Projekte lassen sich mit digitalen Lösungen von Anfang bis Ende planen, koordinieren, umsetzen, kontrollieren und dokumentieren.
  • Die digitale Verarbeitung und Speicherung von Daten fördert das papierlose Büro.
  • Personelle Ressourcen werden frei und stehen für anspruchsvolle, kreative Prozesse zur Verfügung.

Diese und weitere Vorteile der Digitalisierung am Arbeitsplatz ergeben sich für praktisch alle Branchen und Unternehmensgrößen. 

Transformation mit Strategie

Obwohl der Zwang zur Digitalisierung in Unternehmen durch COVID-19 zunimmt, sollten Führungskräfte nicht übereilt handeln, sondern das Thema mit Augenmaß angehen. Grundlage der Umsetzung ist eine individuell abgestimmte Digitalstrategie, die mehrere Handlungsfelder einbezieht und festgelegte Ziele verfolgt.

Dazu hier ein Leitfaden:

1. Mitarbeiterkommunikation – Arbeiten im Home-Office bleibt weiterhin wichtig:

Welche technischen Arbeitsmittel Sie Ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen, wird über den Erfolg Ihres Unternehmens entscheiden. Als Vorgesetzter können Sie Ihr Team maßgeblich unterstützen, wenn technische Probleme auftreten. Informieren Sie sich so gut wie möglich über Anwendungen zu gemeinsamen Datennutzung und zur Zusammenarbeit. 

Dies führt auch zu einer anderen Art der Mitarbeiterführung und Kommunikation. Entscheidungsprozesse werden transparentere, Hierarchien flacher und Innovationen schneller. Das führt zu einem Kulturwandel, der das gesamte Unternehmen erfasst. Entscheidungen müssen in kürzerer Zeit getroffen werden, langfristige Planungen sind seltener möglich. Und weil Vorgesetzte dafür produktive und zufriedene Mitarbeiter brauchen, sollten sie mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Teams von den Vorteilen der Digitalisierung und der Notwendigkeit zum agilen Arbeiten als Antwort auf die Pandemie überzeugen.

2. Nutzung von Ressourcen und Priorisierung:

Die Umsätze vieler Unternehmen sind während der COVID-19-Pandemie stark gesunken. Daher sind diese umso mehr gefragt, ihre Prioritäten für anstehende Investitionen zu überdenken und festzulegen – sowohl um den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten als auch um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, die nach der Krise relevant werden.

Ausgangspunkt sollte immer eine Bestandsaufnahme sein. Dabei geht es darum, welche Bereiche in welchem Maße sinnvoll digitalisiert werden können. Aus dem Status quo heraus lässt sich ablesen, an welchen Stellschrauben für eine optimale Digitalisierung zu drehen ist.

3. Die richtigen Tools für Innovation

Tools zu Datenaustausch und -analyse, Anwendungen zur Zusammenarbeit, E-Commerce und Cyber-Security spielen eine immer größere Rolle – sowohl während der aktuellen Pandemie als auch danach. Investitionen in Mitarbeiter, die diese Bereiche abdecken können, erhöhen mittel- und langfristig Ihren Erfolg.

Dabei ist Innovationsfreude ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Grundlage für richtige Entscheidungen ist die Datenanalyse, aber auch technische Lösungen wie Simulationen, 3D-Drucker und Augmented Reality. Innovationsprozesse sollten also möglichst zur Digitalstrategie gehören.

4. Der richtige Mix an Skills

Analysieren Sie genau, welche Hard- und Soft-Skills auch nach der Pandemie gefragt sind. Zu den Skills, die bei neuen Mitarbeitern wichtig sind oder die Sie innerhalb Ihres Teams entwickeln sollten, gehören:

  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit,
  • Bereitschaft, überall dort einzuspringen, wo es nötig ist – auch wenn die eigentliche Stellenbeschreibung anders ist,
  • Bereitschaft, mehrere Rollen zu übernehmen,
  • Belastbarkeit,
  • Kreativität zur Lösung sich schnell ändernder Herausforderungen,
  • Lernbereitschaft für neue Technologien.

Bei Mitarbeitern, die nicht vor Ort im Büro arbeiten können oder möchten, sind diese Skills unerlässlich:

  • Technische Versiertheit,
  • Ergreifen der Initiative bei Projekten,
  • Problemlösungskompetenz,
  • Professionelle und regelmäßige Kommunikation.

Ein neuer Mix aus Soft- und Hard-Skills ist für die weitere Entwicklung unverzichtbar.

5. Die richtigen Talente finden

In kürzester Zeit hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt drastisch verändert. Viele Menschen haben aufgrund von COVID-19 und der daraus resultierenden Veränderungen ihren Arbeitsplatz verloren oder wurden beurlaubt.

Es stehen nun in bestimmten Bereichen wieder mehr Arbeitskräfte zur Verfügung, die gesuchte Qualifikationen mitbringen. Wenn Unternehmen nun handeln und die passenden Mitarbeiter einstellen, sind sie gut gerüstet für die Zukunft.

 

Experten sind gefragt: Der Fachkräftemangel erschwert allerdings die Digitalisierung. Wir helfen Ihnen gern bei der Rekrutierung erfahrener Mitarbeiter. Schicken Sie uns Ihre Personalanfrage:

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