„Dieses Jahr erreiche ich meine beruflichen Ziele.“ Solche Vorsätze kennt fast jeder zum Jahresanfang. Die Umsetzung ist aber meist schwieriger als gedacht. Oft kommt die Ernüchterung schon, bevor die ersten Schneeglöckchen aus dem Boden sprießen: Pünktlicher nach Hause gekommen sind wir einmal mehr nicht und die Zusammenarbeit mit dem Chef klappt auch nicht besser.

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Karriereziele richtig formulieren

Generell ist der Jahreswechsel eine gute Gelegenheit, um berufliche Ziele zu formulieren. Immerhin finden in vielen Unternehmen die jährlichen Mitarbeitergespräche im Januar statt.

Nutzen Sie diese Chance, um sich über Ihre Wünsche und Ziele im Beruf klar zu werden.

Aber bei allem Enthusiasmus und der Aufbruchstimmung, die ein neues Jahr mit sich bringt: Bleiben Sie realistisch und setzen Sie Ihre Karriereziele richtig. Andernfalls ist das Scheitern vorprogrammiert.

Beim Formulieren erreichbarer beruflicher Ziele hilft die SMART-Formel. Danach muss ein Ziel diese fünf Eigenschaften erfüllen:

  1. Specific (genau, spezifisch)
  2. Measurable (messbar)
  3. Attainable (erreichbar)
  4. Relevant (sinnvoll, wichtig)
  5. Time-Bound (zeitgebunden)

Ein persönliches Ziel im Beruf könnte nach der SMART-Formel zum Beispiel so aussehen:

"Ich möchte im März dieses Jahres eine Gehaltserhöhung von 5 % erreichen. Das ist mir wichtig, weil ich im letzten Jahr neue Verantwortungsbereiche übernommen habe und ich bereits erste Erfolge vorweisen kann."

Wenn Sie sinnvolle berufliche Ziele definiert haben, geht es an die Umsetzung.

Damit Ihre Pläne nicht nur auf dem Papier oder in Ihrem Kopf existieren, helfen die folgenden Tipps für die häufigsten Neujahrsvorsätze rund um den Job.

Ziel 1: Einen neuen Job finden

Dass die Aussichten auf eine neue Stelle aktuell sehr gut sind, gerade für Fachkräfte im Finanz-, IT- und kaufmännischen Bereich, ist sicherlich keine Neuigkeit.

Dennoch ist es auch für Jobsuchende nicht immer einfach, genau den Job zu finden, in dem sie langfristig zufrieden sind.

Wenn Sie Ihren Traumjob also bisher noch nicht gefunden haben, ist das noch lange kein Grund zum Aufgeben! Vielleicht haben Sie noch nicht an der richtigen Stelle gesucht.

Jetzt heißt es vor allem: dranbleiben. So geht’s:

  • Nutzen Sie Jobcrawler wie Indeed. Diese Plattformen durchsuchen Karriereseiten von Unternehmen und sehr viele Stellenbörsen, wie etwa Monster oder Stepstone. Eine Liste der wichtigsten Jobbörsen finden Sie hier. Das gibt Ihnen einen ersten guten Überblick und Orientierung zu aktuellen Jobs.
     
  • Minimieren Sie Ihren Aufwand für die Suche nach neuen Stellenangebote. Abonnieren Sie zum Beispiel Jobagenten relevanter Stellenbörsen. Bei Robert Half können Sie sich für die Bereiche Finanzwesen, Rechnungswesen, IT- und kaufmännischer Bereich ebenfalls einen Jobagenten anlegen. Dafür einfach Ihren Jobtitel oder einen relevanten Suchbegriff eingeben und los geht's: hier zum Beispiel für einen Controller.
     
  • Aktualisieren Sie Ihren Lebenslauf und laden Sie diesen in die Bewerberdatenbank von Jobbörsen oder bei Personaldienstleistern hoch. Viele Personalentscheider suchen aktiv nach passenden Kandidatenprofilen. Somit sind die Chancen sehr gut für Sie, dort gefunden zu werden. 
     
  • Holen Sie sich professionelle Unterstützung von Personalvermittlern. Hierbei haben Sie den großen Vorteil, dass der Berater die Jobsuche kostenlos für Sie übernimmt. Außerdem erfahren Sie von Jobangeboten, die attraktive Arbeitgeber exklusiv an Personalvermittlungen geben. Der Berater pickt für Sie die Jobangebote heraus, die sowohl fachlich als auch von der Persönlichkeit her zu Ihnen passen und begleitet Sie durch den kompletten Bewerbungsprozess.
     
  • Aktualisieren Sie Ihr Xing- und LinkedIn-Profil. Achten Sie darauf, gängige Bezeichnungen für Ihre Qualifikationen zu verwenden, um besser gefunden zu werden.
     
  • Fragen Sie in Ihrem Bekanntenkreis, bei ehemaligen Kollegen oder Recruiting-Spezialisten aus Ihrem Fachbereich nach. Mit ein wenig Unterstützung von Dritten lässt sich Ihr Ziel oft schneller erreichen.

Bevor Sie starten, sollten Sie jedoch Ihren Lebenslauf auf den neuesten Stand bringen. Arbeiten Sie überzeugende Argumente heraus, die Sie benötigen, sobald ein interessanter Job winkt oder Sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden.

Ihnen fällt es schwer, dranzubleiben? Setzen Sie sich Etappenziele, zum Beispiel: Zwei interessante Stellenangebote pro Woche finden oder mindestens eine Bewerbung pro Woche verschicken (sofern Sie passende Jobanzeigen gefunden haben).

Ziel 2: Den Marktwert steigern

Zugegeben, der Begriff „lebenslanges Lernen“ ist mittlerweile etwas abgedroschen. An Bedeutung hat er aber nach wie vor nicht verloren – im Gegenteil: Mit der Digitalisierung ist es noch wichtiger geworden, sich neue Kenntnisse anzueignen.

Hören Sie daher bloß nicht auf, sich neues Wissen anzueignen – egal wie lange Sie Ihren Job schon machen. Und sorgen Sie dafür, dass Sie Ihre Fähigkeiten nachweisen können.

In vielen Fällen heißt das für Sie: Weiterbildung nach Feierabend. Ihr Engagement wird sich früher oder später auszahlen und Sie zudem als idealen Kandidaten für Beförderungen positionieren.

Wenn Sie eine bessere Position als berufliches Entwicklungsziel für sich formuliert haben, dann gilt: Belegen Sie Fortbildungen, die Ihnen relevante Kenntnisse vermitteln.

Welche Fähigkeiten besonders gesucht werden, können Sie unter anderem aus aktuellen Stellenanzeigen ablesen. Mittlerweile gibt es außerdem viele Online-Kurse, die Sie bequem von zu Hause aus belegen können.

Auch die immer wichtiger werdenden sozialen Kompetenzen können Sie durch Weiterbildungen verbessern. Idealerweise können Sie diese aber auch in der Praxis üben.

Sollte es Ihr Ziel sein, in diesem Jahr zur Führungskraft aufzusteigen, können Sie bereits erste Führungserfahrung sammeln, indem Sie größere oder abteilungsübergreifende Projekte übernehmen und erfolgreich umsetzen.

Der erste Schritt sollte Sie hier in das Büro des Chefs führen.

Ziel 3: Effektiver arbeiten und neue Aufgaben erhalten

Bevor Sie an sich arbeiten können, müssen Sie erst einmal identifizieren, wo genau Ihre Schwächen liegen. Oft ist uns das selbst viel besser klar als wenn wir über unsere Stärken nachdenken .

Nichtsdestotrotz sollten Sie Ihren Chef mit einbeziehen. Vereinbaren Sie ein Feedbackgespräch und bitten Sie um ehrlichen Input.

Womöglich kann Ihnen Ihr Chef direkt auch Vorschläge mitgeben, wie Sie ihre beruflichen Ziele erreichen können. Auf jeden Fall wird er Ihre Initiative positiv registrieren.

Natürlich sollten auch Sie selbst sich Möglichkeiten überlegen, mit denen Sie leistungsfähiger werden und Ihren Wert für das Unternehmen steigern. Damit haben Sie bei der nächsten Gehaltsverhandlung ein schlagkräftiges Argument in der Hand.

Wenn es Ihre Ressourcen zulassen, können Sie zum Beispiel anbieten, ein spannendes Projekt zu übernehmen, das eigentlich nicht in Ihrem Aufgabenbereich liegt. Greifen Sie Kollegen unter die Arme.

Möglichkeiten, die eigene Motivation zu zeigen, gibt es genug – Sie müssen nur die Augen offenhalten oder direkt nachfragen.

Tipp: Testen Sie mit unserem Gehaltsquiz, ob es höchste Zeit für die Gehaltsverhandlung ist.

Ziel 4: Befördert werden

Wenn Sie sich mit Ihrem Vorgesetzten zusammensetzen, nutzen Sie die Chance, mit ihm über Ihre weitere Karriere zu sprechen. Fragen Sie, welche Entwicklungsmöglichkeiten er für Sie in den nächsten Monaten und Jahren sieht.

Schließlich kann er am besten einschätzen, wie man Ihre Talente und die Unternehmensziele optimal miteinander verbinden kann.

Wenn eine Beförderung noch nicht in greifbarer Nähe ist, definieren Sie zusammen mit Ihrem Chef die nächsten Schritte, die zum Erreichen Ihrer beruflichen Ziele nötig sind.

Ergeben sich auch daraus keine konkreten Optionen, sollten Sie nach einem attraktiveren Job bei anderen Unternehmen Ausschau halten. 

Finden Sie hier den Job, mit dem Sie Ihre beruflichen Ziele erreichen:

 

Ziel 5: Mehr Gehalt bekommen

Der Fachkräftemangel ist längst nicht mehr nur im IT-Bereich ein Problem, sondern zieht sich mittlerweile durch nahezu alle Branchen.

Das führt dazu, dass Unternehmen gute Mitarbeiter ungern ziehen lassen wollen – und dementsprechend viel daransetzen, sie zu halten.

Die jährliche Robert-Half-Gehaltsstudie zeigt, dass mehr als jeder fünfte Mitarbeiter 2019 mit mehr Gehalt rechnen kann. Die Chancen auf eine Gehaltserhöhung stehen also grundsätzlich gut.

Ob Ihr Wunsch in Erfüllung geht, hängt auch davon ab, wie realistisch er ist. Welche Erfolge haben Sie vorzuweisen und wie ist das marktübliche Gehaltsniveau für Ihren Beruf?

Die kostenlose Gehaltsübersicht von Robert Half hilft Ihnen, sich einen guten Überblick zu verschaffen. Diese Vergleichswerte sind gute Argumente, wenn Sie in die Verhandlung gehen.

Ist ihr Arbeitgeber derzeit nicht bereit oder nicht in der Lage, Ihr Gehalt zu erhöhen, schlagen Sie Alternativen vor, mit denen Ihre guten Leistungen belohnt werden können. Das kann zum Beispiel mehr Urlaub sein, aber auch flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit zum Home Office oder ein Zuschuss zum Monatsticket für den ÖPNV.

 

Was sind Ihre beruflichen Neujahrsvorsätze? Benötigen Sie Unterstützung bei der Umsetzung oder haben Sie Fragen dazu? Schreiben Sie uns, gleich hier unten im Kommentarfeld oder an blog@roberthalf.de.

 

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