Essen der Kollegen stibitzen, das Handy auf laut stellen, immer Kaffee trinken – aber nie neuen kochen: Es gibt viele Möglichkeiten, die Verhaltensregeln im Büro zu missachten.

Diese Top Ten der Verstöße gegen den Büro-Knigge machen jeden zum Kollegenschreck:

1. Immer Kaffee trinken, nie neuen kochen
2. Die mobile Jukebox
3. Der herrenlose Cupcake
4. „Das wird schon jemand wegräumen“
5. Schlechter Käse statt guter Wein
6. Business-Döner
7. My Schreibtisch is my castle
8. Gesundheit!
9. Multi-Tasking
10. Das Frischluft-Dilemma

Büro-Knigge: Zehn heikle Szenarien aus dem Alltag

Wer von uns hatte nicht schon die ein oder andere Meinungsverschiedenheit mit einem Kollegen? Solange es dabei um eine fachliche Diskussion zum Berufsalltag ging, ist das natürlich in Ordnung.

Aber Auseinandersetzungen wegen abgelaufenem Essen im Bürokühlschrank sind niemals hilfreich. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass manche ihre Kollegen ärgern, weil sie den Business-Knigge missachten.

Das ist anstrengend für alle und kann die Stimmung im Team beeinträchtigen. Damit Sie nicht bald als Kollegenschreck gelten, haben wir Ihnen zehn heikle Szenarien aus dem Arbeitsalltag zusammengestellt – und Tipps, wie Sie sinnvolle Büro-Regeln einhalten:

1. Immer Kaffee trinken, nie neuen kochen 

Mit Kaffeekannen ist es manchmal wie mit Ampeln. Die Ampel schaltet gefühlt immer auf Rot, wenn man auf sie zufährt – die Kaffeekanne ist scheinbar immer leer. Mit den Ampeln müssen wir uns abfinden, mit der Kaffeekanne nicht.

Der Büro-Knigge sagt: Wer die letzte Tasse nimmt, brüht neuen Kaffee auf. Gleiches gilt für Vollautomaten: Wer den Bohnenbehälter leert, füllt ihn auf. Kurz vor Büroschluss dürfen Sie eine Ausnahme machen. Einen Schluck in der Kanne zu lassen und sich darauf zu berufen, man hätte schließlich nicht alles aufgebraucht, macht übrigens doppelt unbeliebt.

2. Die mobile Jukebox

Mancher Klingelton eines Kollegen mag einem durchaus ein Schmunzeln entlocken. Doch auch die witzigste Variante reißt die Kollegen aus ihrer Konzentration. Noch schlimmer sind aktivierte Tastentöne.

Der Büro-Knigge sagt: Das Handy auf Vibration oder – besser noch – gleich stumm schalten. Wer einen wichtigen Anruf erwartet, kann das Handy vor sich auf den Tisch legen. Dann sieht er auch im Stumm-Modus die eingehenden Anrufe sofort.

3. Der herrenlose Cupcake

Sockenfressende Waschmaschinen haben wir wohl alle schon erlebt. Aber kennen Sie auch Sandwich- und Cupcake-fressende Kühlschränke? Die soll es in einigen Büros geben.

Eine Erklärung, wie so etwas möglich ist, zeigt das folgende Video unserer amerikanischen Kollegen:

 

Der Büro-Knigge sagt: Finger weg von fremden Essen. Wenn Sie gar nicht anders können, fragen Sie den Kollegen, ob er mit Ihnen teilen möchte.

4. „Das wird schon jemand wegräumen“

Was mit Cupcakes gut funktioniert, trifft auf schmutziges Geschirr leider nicht zu: Statt von selbst zu verschwinden, scheint es sich eher zu vermehren. Und am Ende des Tages türmen sich die Tassen und Teller auf einem wackeligen Turm im Spülbecken.

Der Büro-Knigge sagt: Eine der wichtigsten Küchenregeln am Arbeitsplatz: Jeder spült sein Geschirr selber ab oder räumt es in die Spülmaschine, wenn er es nicht mehr benutzt.

Wenn Sie sich die Tasse für einen späteren Kaffee aufheben wollen, stellen Sie sie solange auf Ihrem Schreibtisch ab. Das wird Ihre Büro-Kollegen kaum ärgern.

5. Schlechter Käse statt guter Wein

Es gibt Lebensmittel, die mit zunehmendem Alter besser werden. Guter Wein zum Beispiel. Die meisten Nahrungsmittel haben hingegen ein Haltbarkeitsdatum, das sichtbar gekennzeichnet ist.

Wenn sie das überschritten haben, riechen viele von ihnen früher oder später schlecht zu riechen oder verändern ihr Aussehen auf unappetitliche Weise.

Der Büro-Knigge sagt: Eigentlich sollte sich jeder selbst darum kümmern, dass seine Lebensmittel nicht im Bürokühlschrank verderben. Wenn das nicht funktioniert, kann einmal pro Woche ausgemistet werden. Freiwillige vor!

6. Business-Döner

Es ließe sich trefflich darüber streiten, ob es so etwas wie einen allgemein verträglichen „Business Döner“ gibt.

Klar ist: Selbst, wenn Knoblauchsoße und Zwiebeln fehlen, hat ein Döner immer noch einen recht intensiven Geruch – wie auch manch andere Speise.

Der Büro-Knigge sagt: Speisen, die intensiv duften oder kleckern, nicht am Schreibtisch essen, sondern allenfalls in der Büroküche. Diese Benimmregel am Arbeitsplatz ist besonders im Großraumbüro angebracht.

7. My Schreibtisch is my castle

Jeder sollte sich an seinem Arbeitsplatz wohlfühlen. Doch die eigene Komfortzone darf sich nur soweit ausdehnen, dass sie andere nicht stört. Manche Dinge will einfach kein Kollege sehen, riechen oder hören.

Der Büro-Knigge sagt: Verzichten Sie darauf, sich am Arbeitsplatz die Fingernägel zu schneiden, Zahnseide zu benutzen oder sonstige hygienische Aktivitäten zu unternehmen.

Ein solches Benehmen wird viele Büro-Kollegen ärgern. Wenn es unbedingt sein muss, suchen Sie dafür einen Waschraum auf.

8. Gesundheit!

Manche Arbeitnehmer fehlen nie. Bei einigen liegt das leider nicht daran, dass sie immer gesund sind, sondern auch krank ins Büro kommen. Das zeugt nur auf den ersten Blick von Arbeitseifer.

Der Büro-Knigge sagt: Bleiben Sie zu Hause, wenn Sie eine ansteckende Krankheit haben, etwa eine Erkältung, eine Grippe oder einen Magen-Darm-Infekt.

Es lässt sich gar nicht vermeiden, dass Sie die Erreger auf Büroequipment und Türklinken verteilen. Wenn dringende Arbeit ansteht: Sprechen Sie mit Ihrem Chef über eine Homeoffice-Lösung.

9. Multitasking

Man sagt Frauen gemeinhin nach, dass sie mehrere Dinge gleichzeitig tun können. Das mag auf einige zutreffen – und vermutlich auch auf manche Männer. Doch die meisten dürften bessere Leistung abliefern, wenn sie nur eine Aufgabe gleichzeitig bearbeiten.

Im Umgang mit Kollegen ist es außerdem unhöflich, ständig mit anderen Dingen beschäftigt zu sein – vor allem in Meetings. Doch auch hierfür kennt der Job-Knigge Regeln.

Der Büro-Knigge sagt: Widmen Sie Kollegen und Aufgaben die volle Aufmerksamkeit. Lassen Sie sich vor allem nicht von mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets ablenken.

10. Das Frischluft-Dilemma

Je größer das Büro ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass sich das Kälteempfinden der Kollegen stark voneinander unterscheidet.

Während der eine schwitzt, dreht die andere die Heizung noch höher. Besonders heikel wird es, wenn die Fenster zum Lüften geöffnet werden.

Der Büro-Knigge sagt: Frische Luft muss sein, unabhängig von der Jahreszeit. Wenn das spontane Lüften zu Problemen führt, sollten Sie mit Kollegen feste Zeiten dafür vereinbaren. Wem es dann zu kalt wird, der kann sich für eine Viertelstunde in die Kaffeeküche zurückziehen.

Sind alle Szenarien mit Konfliktpotenzial aufgezählt? Oder fällt Ihnen noch etwas ein? Wir freuen uns über Anekdoten und weitere gute Tipps zum Benehmen im Büro, gleich unten im Kommentarfeld oder direkt an blog@roberthalf.de.

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Bildquelle: ©  Patrik Fore - Unsplash.com