Ein Großteil der Jobsuchenden kennt sie – die plötzliche Angst vor der Bewerbung. Fest steht: Jeder einzelne Abschnitt der Jobsuche hat seine ganz eigenen emotionalen Herausforderungen. Lesen Sie, wie sich die jeweilige Etappe anfühlt. Und mit welchen Strategien Sie Ihrer Angst einen Riegel vorschieben.

  • Entscheidung für den Wechsel: Macht ein anderer Job mich glücklicher?   
  • Stellensuche: Gibt es überhaupt den richtigen Job da draußen?
  • Bewerbung schreiben: Geht das jetzt immer so weiter?
  • Vorstellungsgespräche führen: Wollen die mich überhaupt?  
  • Absagen kassieren: Gibt es eine Verschwörung da draußen?

Menschen sind unterschiedlich. Jobsuchende auch. Insofern sind auch bei der Stellensuche Stärken und Schwächen unterschiedlich verteilt. Jemand, der introvertiert ist, wird Bewerbungen anders angehen, als die Volldampf-Modelle unter den Stellensuchenden. Dennoch: Untersuchungen zeigen, dass die Angst vor der Bewerbung kein Einzelphänomen ist – sie betrifft so gut wie jeden.

Es gibt sogar eine Art emotionalen Fahrplan, nach dem die Stellensuche bei einer Vielzahl der Bewerber innerlich abläuft. Denn: Die einzelnen Schritte bringen immer wieder entsprechende Gefühle mit sich. Von der Frage, ob Sie wirklich kündigen sollten bis hin zu der Aufregung der ersten Tage im neuen Job. Wir haben Bewerber gefragt, welche Stationen im Bewerbungsprozess für sie am schwierigsten war - und wie Sie damit umgegangen sind.

Entscheidung für den Wechsel: Macht ein anderer Job mich glücklicher?

„Auch nach meinem dritten Mitarbeitergespräch änderte sich nichts. Mein Chef versprach mir immer, dass ich die Projektleitung für eine neue IT-Security-Software erhalte. Aber dazu kam es nie. Dann kündigten auch noch zwei meiner Lieblings-Kollegen. Mir wurde klar, dass ich wechseln muss, um wieder glücklich zu arbeiten.“ – Barbara M.

Es ist ein äußerst emotionaler Prozess, bis es zur Entscheidung kommt, einen Jobwechsel konkret anzugehen. In vielen Fällen braucht es erst einige Anstöße innerhalb der bestehenden Arbeitssituation, bis der Wunsch nach Veränderung Oberhand gewinnt. Auch persönliche Gründe spielen häufig eine wichtige Rolle. Ist etwa Familienzuwachs in Sicht oder steht eine räumliche Veränderung an, bedeutet dies oft den entscheidenden Impuls, sich zu bewerben.

Das kann hilfreich sein:

  • Machen Sie sich bewusst, was Sie an Ihrem Job schätzen – und was Ihnen fehlt.
  • Sammeln Sie Argumente, die eindeutig für einen Jobwechsel sprechen (persönliche Veränderungen, mehr Gehalt etc.).
  • Ziehen Sie Bilanz: Ist ein Wechsel notwendig, damit Sie praktischen Herausforderungen standhalten können oder sich glücklicher fühlen?

Stellensuche: Gibt es überhaupt die richtige Stelle da draußen

„Zu arbeiten und nebenbei nach der idealen Stelle als Controller Ausschau halten: der Horror. Es kam der Punkt, da hatte ich mich im Netz bei acht verschiedenen Jobbörsen registriert. Mein Postfach quoll über vor Mails mit Jobempfehlungen. Trotzdem: Das geforderte Profil, das auf mich passte, war lange nicht dabei.“ – Bent H.

Sie haben sich endgültig entschieden, dass Sie einen neuen Job möchten. Und Sie beginnen voller Elan, den Stellenmarkt zu sondieren. Eine Aufgabe, die recht bald zur Qual wird. Gerade im Fachkäftebereich sind die Anforderungen stark gestiegen. Außerdem scheint es, als ob Unternehmen heute nur noch Alleskönner suchen. Denn fast jede Stellenanzeige weist viel zu viele Punkte auf, die Sie nicht erfüllen können. Das Resultat: Ihre Verzweiflung wächst, ein erfolgreicher Jobwechsel erscheint immer unrealistischer.

Das kann hilfreich sein:

  • Machen Sie sich klar, dass Unternehmen in Stellenausschreibungen bei den geforderten Kenntnissen und Fähigkeiten stets vom Optimum ausgehen. Es dürfte niemanden geben, der die genannten Qualifikationen zu 100 % erfüllt.
  • Werden Sie sich über den Job klar, der zu Ihnen passt. Fragen Sie sich: Welcher Job macht mich glücklich? Welche der ausgeschriebenen Stellen bringt meine Fähigkeiten und Wünsche für die neue Arbeit (Inhalt, Aufstiegsmöglichkeiten, Umfeld etc.) am besten zusammen?
  • Bringen Sie bei diesem Prozess den Kritiker und Schwarzseher in Ihnen zum Schweigen: Ja, es ist vollkommen in Ordnung, dass Sie von dem ausufernden Katalog an gewollten Anforderungen und gesuchten Stärken nur einen Teil erfüllen.

Bewerbung schreiben: Geht das jetzt immer so weiter?

„Bevor ich die erste Bewerbung schrieb, dachte ich: Das wird easy. Als Marketing Manager bin ich schließlich auch Kommunikationsexperte. Aber ich musste feststellen, dass das in eigener Sache ganz schön hart ist. Ich begann, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen. Am Ende hatte ich mehrere Ratgeber im Bücherregal stehen aber noch kein einziges wirklich gelungenes Anschreiben verfasst. Bald wurde ich immer unsicherer.“ – Jörn S.

Den wenigsten Menschen fällt es leicht, eine Bewerbung zu schreiben – zumindest, wenn sie noch am Anfang der Jobsuche stehen.

Wie Sie hier am besten vorgehen:

  • Starten Sie mit Ihrem Lebenslauf. Legen Sie Ihren Werdegang schlüssig und lückenlos dar.
  • Machen Sie sich mit den Anforderungen der neuen Stelle vertraut. Gleichen Sie diese mit Ihren Fähigkeiten und Stärken ab. Stellen Sie die Schnittmenge so überzeugend wie möglich und im Anschreiben dar.
  • Probieren Sie dabei mehrere Varianten aus. Ihre Bewerbungsunterlagen sind keinesfalls in Stein gemeißelt – bleiben Sie offen.
  • Lassen Sie sich von Freunden und Familie helfen. Sie sind eine perfekte Anlaufstelle, um die Bewerbung auf Tippfehler und Eindruck zu prüfen. Ebenso sind es diese Menschen, die Sie sehr gut kennen. Fragen Sie nach einem ehrlichen Feedback zu Ihren Stärken und Schwächen. Manchmal erhalten Sie dabei sogar einen perfekten Aufhänger für Ihren Einleitungssatz im Anschreiben

Vorstellungsgespräche führen: Wollen die mich überhaupt?

„Was soll ich sagen. Ich komme zwar sehr selbstbewusst rüber im ersten Moment – in mir drin sieht es aber oft ganz anders aus. Sobald ich etwa vor Personalentscheidern sitze, kriege ich eine völlige Blockade. Nicht unbedingt die beste Voraussetzung, um im Bewerbungsgespräch als Security-Spezialist zu überzeugen.“ – Tatjana T.

Aufgeregt beim Vorstellungsgespräch– das ist so gut wie jeder, der sich bewirbt. Was aber, wenn diese Nervosität auch dazu führt, dass nach außen „nichts mehr geht“? Wenn beim Gespräch mit dem Personaler immer wieder der Blackout da ist, der es unmöglich macht, sich erfolgreich zu präsentieren? Allesamt Fragen und Gedankengänge, die so drängend werden können, dass Sie schon mit einer negativen Erwartungshaltung in das anstehende Vorstellungsgespräch gehen. Wenn Sie von vornherein erwarten zu versagen, wird es schwer, überzeugend aufzutreten.

Das kann hilfreich sein:

  • Was tun gegen Aufregung vor dem Vorstellungsgespräch? Machen Sie sich vor allem klar, dass es kaum Menschen gibt, die ohne Nervosität in ein Vorstellungsgespräch gehen. Sie sind beileibe kein Einzelfall. Die wichtige Nachricht: Sie können etwas dagegen tun, dass Sie beim Job-Interview weniger nervös sind und sich besser darstellen können.
  • Bereiten Sie sich so gut es geht vor. Das betrifft neben der innerlichen Auseinandersetzung (eigene Stärken/Schwächen, stellenbezogene Inhalte etc.) auch das äußere Durchspielen der Situation. Hier können zum Beispiel Rollenspiele mit Freunden hilfreich sein.
  • Bleiben Sie authentisch. Wollen Sie jemanden darstellen, der Sie nicht sind, erhöht das den Druck enorm – gute Personaler durchschauen solche Schauspielereien ohnehin innerhalb kürzester Zeit.

Absagen kassieren: Gibt es eine Verschwörung da draußen?

„Zum Berufseinstieg als Steuerfachangestellte war ich voll motiviert. Hartnäckig bin ich auch. Also machte es mir nichts aus, als ich die ersten zehn Absagen hinter mir hatte. Nach dreißig vergeblichen Bewerbungen sah das schon anders aus. Ich begann, ernsthaft an mir zu zweifeln, und wurde immer unsicherer. Als ich endlich eingestellt wurde, war ich fix und fertig.“ Sabrina A.

Wer Bewerbungen schreibt und Absagen kassiert, fragt sich irgendwann verzweifelt: Wie kann ich bloß diesen Bewerbungsmarathon motiviert durchstehen? Jede Absage wird als negative Erfahrung abgebucht und führt nicht selten in einen Teufelskreis aus bröckelndem Selbstbewusstsein und schwindender Energie.

Das kann hilfreich sein:

  • Begreifen Sie Absagen als unvermeidlichen Teil des Bewerbungsprozesses. Der Arbeitsmarkt ist hart umkämpft. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass Bewerbungen auf Anhieb zum Erfolg führen.
  • Versuchen Sie, insbesondere im Bewerbungsprozess und wenn es mit der neuen Stelle schon des Öfteren nicht geklappt hat, weniger selbstkritisch und perfektionistisch zu sein. Machen Sie sich klar: Eine Absage hat nichts mit „versagen“ zu tun.
  • Feilen Sie konsequent und gezielt an Ihrer Bewerbung. Holen Sie sich dafür Hilfe von außen, etwa aus Ihrem Bekanntenkreis.


Ein wenig von dem Stress auf dem Weg zum neuen Job können wir Ihnen abnehmen. Unsere Personalberater selektieren etwa passende Stellenangebote vor, was Zeit spart und Frust vermeidet. Außerdem bereiten wir Sie optimal auf Vorstellungsgespräch vor und unterstützen Sie tatkräftig bei der Vertragsgestaltung.

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Bildquelle: © Claire Satera/ Unsplash.com